Brüssel. . Die Europäer werden immer älter und bekommen weniger Kinder - dadurch sieht die EU-Kommission die Rentensysteme in Gefahr. Die EU-Bürger sollen deswegen länger arbeiten.

Angesichts der Bevölkerungsentwicklung mahnt die EU-Kommission Rentenreformen in Europa an. Die Bürger sollten künftig unter anderem länger arbeiten, sagte der zuständige EU-Kommissar Laszlo Andor am Donnerstag in Brüssel. Sonst drohten Millionen Menschen im Alter zu verarmen. „Die Bevölkerungs-Alterung ist da – die Babyboom-Generation geht in den Ruhestand, und weniger junge Menschen treten in den Arbeitsmarkt ein.“

Der EU-Arbeitskommissar stellte ein Diskussionspapier mit Reformideen vor, an dem sich sofort Kritik entzündete. In der Rentenpolitik haben allerdings die Staaten das Sagen, nicht die EU-Kommission.

Deutschland zollten die EU-Experten ein verhaltenes Lob. In der Bundesrepublik wird das Renteneintrittsalter bis 2029 von 65 auf 67 Jahre erhöht. Derzeit gehen Erwerbstätige in Deutschland nach den Angaben jedoch im Schnitt mit etwa 62 Jahren in Rente.

Die EU-Kommission möchte die Staaten ermutigen, das Ruhestandsalter an die Lebenserwartung zu koppeln. Politiker und Gewerkschafter müssten zugleich dafür sorgen, dass Ältere bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt bekommen.