Berlin. . Für den Großen Zapfenstreich, mit dem die Bundeswehr Wulff verabschieden will, hagelt es bereits Absagen. Nach Medieninformationen wollen offenbar die vier noch lebenden Amtsvorgänger Wulffs nicht teilnehmen. Auch die SPD hält sich zurück.

Die geplante Verabschiedung von Ex-Bundespräsident Christian Wulff mit einem Großen Zapfenstreich der Bundeswehr stößt auf Unmut.

Die vier noch lebenden Amtsvorgänger haben bereits die Teilnahme an dem Zeremoniell am Donnerstag abgesagt. Wie „Welt online“ berichtet, werden die Altbundespräsidenten Walter Scheel, Richard von Weizäcker, Roman Herzog und Horst Köhler dem Festakt fernbleiben.

Auch von der SPD wird möglicherweise niemand teilnehmen. Generalsekretärin Andrea Nahles sagte am Montag, ihr sei „niemand bekannt“, der für die Sozialdemokraten vor Ort sein werde. Nach Angaben von „Welt online“ hat der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank-Walter Steinmeier abgesagt. Allerdings solle ein Vertreter die SPD-Bundestagsfraktion repräsentieren. Der Große Zapfenstreich ist die höchste Form militärischer Ehrerweisung deutscher Soldaten.

SPD-Politiker wollen Wulff Zapfenstreich streichen

Allerdings will sich die SPD-Führung den Forderungen auch aus den eigenen Reihen nicht anschließen, Wulff den Großen Zapfenstreich zu streichen. „Es gibt keinen Grund, das nun der Bundeswehr vor die Tür zu schieben“, sagte Nahles. Für Wulff dürften „keine anderen Regeln gelten, als die, die es rechtlich für andere Präsidenten gegeben hat“, sagte Nahles.

Zuvor hatte der Sprecher des Seeheimer Kreises in der SPD, Johannes Kahrs gesagt: „Ich halte den Großen Zapfenstreich für Herrn Wulff für unangemessen“. Auch SPD-Haushälter Carsten Schneider hatte betont, Wulff habe das höchste Amt im Staate beschädigt und „sollte sich nun in Demut üben“.

Regierung verteidigt Zapfenstreich für Wulff

Regierungssprecher Steffen Seibert entgegnete, der Zapfenstreich für Wulff sei angemessen. Der ehemalige Präsident habe sich in seiner Amtszeit um die Bundeswehr gekümmert. Zudem stehe der Zapfenstreich „ganz und gar in der Tradition der Bundeswehr“. (we/dapd)