London. . Die Erstürmung der britischen Botschaft im Iran hat international für Empörung gesorgt. Großbritannien hat damit begonnen, sein Botschaftspersonal aus Teheran abzuziehen.

Nach der Erstürmung seiner Botschaft in Teheran hat Großbritannien am Mittwoch mit dem Abzug von diplomatischem Personal aus dem Iran begonnen. Wie das Außenministerium am Morgen in London mitteilte, war ein Teil des Botschaftspersonals bereits auf dem Weg, die iranische Hauptstadt zu verlassen.

Zu vorherigen Angaben westlicher Diplomaten, denen zufolge Großbritannien eine vorläufige Schließung seiner Botschaft beabsichtige, sagte der Sprecher, zum weiteren Vorgehen werde „zu gegebener Zeit“ informiert.

Von Seiten westlicher Diplomaten hatte es zuvor geheißen, das gesamte Personal werde abgezogen. Demnach sollten die Mitarbeiter zunächst in die Vereinigten Arabischen Emirate ausreisen. Bereits am Vormittag sollten erste Diplomaten mit einem Flugzeug nach Dubai gebracht werden.

Trotz starker Polizeipräsenz vor der Botschaft war es regierungstreuen Demonstranten am Dienstag zwei Mal gelungen, auf das Botschaftsgelände in Teheran vorzudringen. Sie verwüsteten Büros, verbrannten Dokumente und ersetzten die britische durch die iranische Flagge. Am Abend räumte die Polizei das Gelände. Die Proteste richteten sich gegen die jüngste Verschärfung britischer Sanktionen wegen des iranischen Atomprogramms.

Der britische Premierminister David Cameron machte die iranische Regierung für den Vorfall verantwortlich und drohte dem Land mit „ernsten Konsequenzen“. US-Präsident Barack Obama bezeichnete den Angriff als „inakzeptabel“. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) bestellte den iranischen Botschafter in Berlin ein. (afp)