Tripolis. . Ein Teil der Familie des langjährigen libyschen Machthabers Muammar el Gaddafi ist nach Algerien geflüchtet. Wie das Außenministerium in Algier, passierten Gaddafis Ehefrau Safia und drei seiner Kinder am Montagmorgen die Grenze.
Die Frau des langjährigen libyschen Machthabers Muammar Gaddafi und drei seiner Kinder sind nach Algerien geflohen. Gaddafis Ehefrau Safia, seine Tochter Aischa und seine Söhne Hannibal und Mohammed sowie deren Kinder hätten am Montagmorgen die Grenze ins Nachbarland passiert, teilte das algerische Außenministerium mit. Die libyschen Rebellen forderten umgehend ihre Auslieferung.
Den Angehörigen Gaddafis Unterschlupf zu gewähren sei ein Akt der Aggression, sagte ein Sprecher des Übergangsrates in Tripolis. Die Rebellen täten alles, um Gaddafi und seine Familie in Libyen vor Gericht zu stellen. Algerien ist das einzige der Nachbarländer Libyens, das den Rebellenrat noch nicht als legitime Vertretung des libyschen Volkes anerkannt hat.
1,3 Millionen Euro für Ergreifung Gaddafis
Gaddafi hat mehrere Kinder. Er selbst ist seit über einer Woche untergetaucht. Die US-Regierung geht davon aus, dass sich der bisherige libysche Machthaber Muammar al Gaddafi noch immer in seiner Heimat aufhält. Es gebe keine Hinweise darauf, dass Gaddafi Libyen verlassen habe, erklärte das Weiße Haus am Montag. Sprecher Jay Carney sagte, sollte Washington den Aufenthalt des langjährigen Machthabers erfahren, werde die Regierung diese Information weitergeben.
Er wird unter anderem in seiner Geburtsstadt Sirte oder in der Hauptstadt Tripolis vermutet. Der Rebellenrat hat eine Belohung von 1,3 Millionen Dollar für seine Ergreifung - tot oder lebendig - ausgesetzt. Gut eine Woche nach dem Einmarsch der Aufständischen in Tripolis werden neben Sirte noch einige Ortschaften tief in der Wüste im Süden des Landes von Gaddafi-Getreuen gehalten. Die Rebellen zogen am Montag den Belagerungsring um Sirte enger. Gleichzeitig versuchten sie, die Unterstützer Gaddafis zur friedlichen Übergabe der Küstenstadt zu bewegen.
Sohn von Gaddafi in Kämpfen nahe Tripolis getötet
Ein Sohn des langjährigen libyschen Machthabers Muammar Gaddafi ist nach Rebellenangaben bei Kämpfen nahe der Hauptstadt Tripolis getötet worden. Chamis Gaddafi sei in der Nähe von Ben Walid und Tarhoni schwer verwundet worden, sagte ein Kommandeur der Aufständischen am Montag. Später sei er seinen Verletzungen in einem Krankenhaus erlegen und in der Region beerdigt worden. Zum Zeitpunkt des Todes äußerte er sich nicht. Eine unabhängige Bestätigung lag nicht vor. Chamis Gaddafi führte zuletzt eine nach ihm benannte Armeebrigade, die mit Massenmorden in Verbindung gebracht wird. (rtr/dapd/afp)