Las Vegas. Ein Elitesoldat lässt seinen Tesla vor einem Trump-Hotel explodieren und verbrennt. Nun zitieren Ermittler aus zwei Briefen des Mannes.
Der Fall um einen explodierten Cybertruck vor einem Trump-Hotel in Las Vegas nimmt eine tragische Wende: Ermittler gehen inzwischen davon aus, dass der dabei getötete Elitesoldat die Explosion in der Glücksspielmetropole im US-Bundesstaat Nevada selbst und vorsätzlich herbeigeführt hat.
Obwohl der Vorfall mehr Aufsehen errege als sonst, „scheint es sich letztlich um einen tragischen Suizid eines hochdekorierten Kriegsveteranen zu handeln, der mit einer posttraumatischen Belastungsstörung und anderen Problemen zu kämpfen hatte“, sagte FBI-Ermittler Spencer Evans.
USA: Insasse des explodierten Cybertrucks war Elitesoldat
Der Insasse hatte sich vor der Detonation in dem mit Benzinkanistern und Feuerwerkskörpern beladenen Cybertruck in den Kopf geschossen und war bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Inzwischen konnte das FBI das Todesopfer zweifelsfrei als Matthew L. identifizieren.
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Der 37-Jährige war mehrfach in Afghanistan im Einsatz und diente derzeit für die Green Berets in Deutschland, befand sich aber gerade auf Heimaturlaub. Die Green Berets sind die dienstälteste Spezialeinheit der US-Armee und unter anderem für Terrorismusbekämpfung im Einsatz.
„Das war kein Terrorangriff, das war ein Weckruf“
Mit Blick auf den Ort der Explosion stellten die Ermittler klar, L. habe keinen Hass gegen den designierten US-Präsidenten Donald Trump gehegt. Zudem hatte die Tatsache, dass es sich um einen Wagen der Firma von Trump-Berater Elon Musk handelte, für Spekulationen gesorgt.
Auch gebe es weiterhin keine Hinweise auf eine Verbindung zu dem nur wenige Stunden vorher erschossenen Attentäter von New Orleans oder zu einer Terrororganisation.
Bei der Pressekonferenz veröffentlichten die Ermittler Auszüge aus zwei Briefen des Mannes. In einem heißt es, die USA seien das beste Land. „Aber im Moment sind wir unheilbar krank und steuern auf den Zusammenbruch zu.“
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Zu seiner Tat schrieb L. demnach: „Das war kein Terrorangriff, das war ein Weckruf. Die Amerikaner schenken nur Spektakeln und Gewalt ihre Aufmerksamkeit. Was hätte es für einen besseren Weg gegeben, meinen Standpunkt klarzumachen, als mit einem Stunt mit Feuerwerk und Sprengstoff?“
Die Polizei untersuche derzeit noch, in welcher Reihenfolge sich die Ereignisse genau abspielten, teilte der Sheriff von Las Vegas, Kevin McMahill, mit. Dem derzeitigen Ermittlungsstand zufolge erfolgten der Suizid und die Explosion des Cybertrucks gleichzeitig.
Anmerkung der Redaktion
Aufgrund der hohen Nachahmerquote berichten wir in der Regel nicht über (mögliche) Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Suizidgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen.
Sie erreichen sie telefonisch unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.
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