San Francisco. Die Ukraine erhofft sich neue Militärhilfe von der USA: Langstreckenwaffen und gerade den „Bradley“-Panzer. Auf den schwören ihre Soldaten.
Aus dem „Siegesplan“, der zu einem Friedensgipfel führen sollte, wird wohl nichts. Bevor Wolodymyr Selenskyj ihn nächste Woche bei einem Besuch in den USA vorstellen konnte, hat Kremlchef Wladimir Putin dem Plan bereits am Wochenende über sein Außenministerium eine Abfuhr erteilt: „Wir werden nicht an solchen Gipfeln teilnehmen.“
Kein Russland, kein Friedensgipfel – der Ukraine-Krieg geht weiter. Mit leeren Händen will der ukrainische Präsident dennoch nicht zurückkehren. Zuletzt waren die Verluste an der Front groß. Er hofft auf mehr Militärhilfe, Langstreckenwaffen und insbesondere auf ein Rüstungssystem: den amerikanischen Schützenpanzer „Bradley“. Erstaunlich, denn der Bradley ist seit 1981 im Dienst. Allerdings wurde er seither mehrfach modernisiert.
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Die USA und andere Verbündete könnten die Effektivität der Ukrainer „erheblich steigern“, wenn sie mit mehr Mannschaftstransportwagen, Kampfpanzer und „Bradley“-Schützenpanzern lieferten, analysiert das amerikanische „Institute for the Study of War“.
Die Ukrainer sind für den amerikanischen Panzer höchst dankbar. „Auf dem Schlachtfeld gelten die amerikanischen „Bradley“-Schützenpanzer heute als wahre Legende“, schreibt das Kiewer Verteidigungsministerium auf X.
On the battlefield, US-made Bradley IFVs are now considered a true legend. In capable hands of our warriors, they continue to eliminate enemy equipment and manpower.
— Defense of Ukraine (@DefenceU) 17. September 2024
We are grateful to our American partners their support!
📹: 47th Mechanized Brigade pic.twitter.com/hjfgkwXAGP
Der „Bradley“ nimmt in der Tat seine Sonderstellung ein, aktuell ist er womöglicher wertvoller als der „Leopard“. Der deutsche Kampfpanzer wurde für die Offensive im letzten Sommer gebraucht. Ein Jahr später hat sich die Lage fundamental verändert. Abgesehen von der Eroberung der Kursk-Grenzregion sind die Ukraine in der Defensive.
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Sie sind häufiger gezwungen, Truppen zu verschieben, um Artilleriebeschuss oder Drohnenangriffen zu entkommen. Der „Bradley“ eignet sich bestens dafür, Soldaten im Gefechtsfeld zu verlegen. Neben der dreiköpfigen Besatzung kann er bis zu sieben Infanteristen transportieren, nicht zuletzt Verwundete.
Ukraine hat über 100 „Bradley“ verloren
Er ist natürlich ungleich leichter als ein Kampfpanzer, wendig und schnell, bis zu 60 km/h schnell. Vor allem garantiert er eine hohe Überlebenschance, weil er über eine sehr gute Panzerung verfügt. Bei einem Treffer haben die Soldaten gute Chancen, heil davon zu kommen. Selbst im „Duell“ mit russischen Kampfpanzern hat sich der „Bradley“ gut geschlagen.
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Die Ukraine hat schätzungsweise 300 dieser Schützenpanzer erhalten. Allerdings sind davon laut dem Portal Oryx über 100 zerstört, beschädigt oder erbeutet worden. Das sind nur die dokumentierten Fälle. Die tatsächlichen Verluste könnten sogar noch größer sein.
Wenn er den scheidenden US-Präsidenten Joe Biden trifft, wird Selenskyj auf die Lieferung von Langstreckenwaffen, aber eben auch von „Bradley“-Panzern drängen. Zuletzt sagte er, dass Biden bis zu seinem Ausscheiden aus dem Amt noch wichtige Entscheidungen treffen und die Ukraine so stärken könne.
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