Berlin. Die größten Überraschungen waren Bundeskanzlerin Merkel schon vorweg genommen worden. Und so blieb ihr nur noch, die bereits durchgesickerten Personalien ihres neuen Kabinetts zu bestätigen. Nur einen unter ihren neuen alten Ministern musste sie gegen Kritik dann doch verteidigen.
Die Ressortzuschnitte der Bundesministerien sollen in der kommenden Legislaturperiode größtenteils nicht verändert werden. Das kündigte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Samstag in Berlin an. Lediglich beim derzeit im Verkehrsministerium angesiedelten Aufbau Ost werde es noch Gespräche geben, «ob es vielleicht umgeschichtet wird». Das Thema Energiepolitik bleibe weiter auf das Umwelt-, Forschungs- und Wirtschaftsministerium verteilt.
Merkel verteidigt Jung als Arbeitsminister
Merkel verteidigte den vorgesehenen Wechsel von Verteidigungsminister Franz Josef Jung als Minister ins Arbeitsministerium. Man brauche jemanden mit großer und breiter Erfahrung, der das Gespür habe, die Partnerschaft in einer sozialen Marktwirtschaft mit Leben zu füllen. Jung habe die Qualitäten dazu.
Beim designierten Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sei die Sicherheit «in guten Händen», erklärte sie weiter. Merkel begründete die Berufung von Wolfgang Schäuble zum Finanzminister mit den außergewöhnlichen Herausforderungen in dieser Legislaturperiode. In dieser Situation sei seine Erfahrung unverzichtbar.
Mit Blick auf FDP-Chef Guido Westerwelle sagte Merkel, es sei «nicht außergewöhnlich», dass der Vizekanzler auch Außenminister sei. Insgesamt sei es gut, dass auch junge Leute die Chance auf einen Kabinettsposten bekämen.
Westerwelle erklärte, der designierte Gesundheitsminister Philipp Rösler sei trotz seines Alters von 36 Jahren ein erfahrener, hochkompetenter Mann, der Schwung in die Gremien bringen werde.
Neben Merkel und ihrem Kanzleramtschef werden dem Kabinett 14 Bundesminister angehören. Sieben Kabinettsmitglieder werden von der CDU gestellt. Fünf Minister gehören der FDP an und drei der CSU.
Als weitere Minister sind vorgesehen:
- Kanzleramtschef: Ronald Pofalla (CDU)
- Wirtschaft: Rainer Brüderle (FDP)
- Inneres: Thomas de Maizière (CDU)
- Justiz: Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP)
- Familie: Ursula von der Leyen (CDU)
- Umwelt: Norbert Röttgen (CDU)
- Agrar und Verbraucher: Ilse Aigner (CSU)
- Verkehr: Peter Ramsauer (CSU)
- Bildung: Annette Schavan (CDU)
- Entwicklung: Dirk Niebel (FDP)