Berlin. Union und FDP wollen wohl die Praxisgebühr ab 2011 durch eine Gebühr pro Arztbesuch ersetzen. Laut einem Medienbericht sollen Anreize für ein kosten- und gesundheitsbewusstes Verhalten entstehen. Die Neuerung werde von der designierten Bundesgesundheitsministerin von der Leyen befürwortet.

Die Praxisgebühr von bisher zehn Euro pro Quartal soll 2011 durch eine geringere Gebühr pro Arztbesuch ersetzt werden. Das berichtet der «Kölner Stadt-Anzeiger» vorab unter Berufung auf Verhandlungskreise von Union und FDP. Im Entwurf zum Koalitionsvertrag hätten beide Seiten einen Passus aufgenommen, demzufolge «die Praxisgebühr auf ihre Steuerungswirkung hin überprüft und gegebenenfalls ersetzt» werden solle. An anderer Stelle heißt es, «Anreize für kosten- und gesundheitsbewusstes Verhalten» seien notwendig.

Dem Vernehmen nach verberge sich hinter diesen Formulierungen die Absicht, mit einer Gebühr im einstelligen Eurobereich pro Praxisbesuch die Anzahl der Arztkontakte und somit die Kosten zu vermindern, schreibt das Blatt. Die Neuerung, die von der designierten Bundesgesundheitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) befürwortet werde, solle im Rahmen einer im kommenden Jahr auszuarbeitenden Gesundheitsreform eingeführt werden. Die Reform könnte dann Anfang 2011 in Kraft treten, hieß es. (ddp)