Teheran. Experten des Bundesnachrichtendienstes vermuten, dass der Iran innerhalb eines halben Jahres eine Atombombe zünden kann. Zudem arbeite der Iran verstärkt an Raketen, die Atombomben zu Zielen auch in Europa transportieren könnten, heißt es in einem Medienbericht.
Der Iran kann einem Pressebericht zufolge binnen kürzester Zeit eine fertige Atombombe produzieren und ähnlich wie Nordkorea einen unterirdischen Atombombentest vornehmen. «Wenn sie wollen, können sie in einem halben Jahr die Uranbombe zünden», sagten Experten des Bundesnachrichtendienstes (BND) dem Magazin «Stern». Nach Erkenntnissen des BND beherrschten die Iraner mittlerweile die komplette Anreicherungstechnologie, zudem haben sie genügend Zentrifugen, um waffenfähiges Uran herzustellen.
"Das hat denen vor ein paar Jahren niemand zugetraut», sagte ein BND-Experte dem Magazin. Der Iran hat nach Angaben der Wiener Atomenergiebehörde IAEA mehr als 7000 Zentrifugen in der Nuklearanlage in Natans installiert. Von ihnen seien bis Anfang Juni 4920 in Betrieb gewesen und hätten mittlerweile gut 1,3 Tonnen Uran angereichert haben. Das reiche für ein bis zwei Bomben.
Ballistische Raketen in drei Jahren
Wie der «Stern» weiter berichtet, arbeitet der Iran verstärkt an Raketen, die Atombomben zu Zielen auch in Europa transportieren könnten. Nach Angaben eines BND-Regierungsdirektors geschehe dies «zurzeit massiv». Beim BND gebe es «keinerlei Zweifel», dass das iranische Raketenprogramm «ausschließlich» auf den Bau atomarer Sprengköpfe abziele. Dafür geeignete ballistische Raketen werde Teheran laut BND wohl erst in etwa drei Jahren herstellen können.
Die Beschaffung nötiger Komponenten für solche Raketen erfolgt nach Recherchen des Magazins durch ein riesiges Netzwerk von Tarnfirmen, das laut BND «einer der meistgesuchten Männer der Welt» steuert - der Iraner Said Mohammad Hosseinian. Wie das Magazin weiter berichtet, sind dabei mehrere deutsche Firmen beteiligt.