Pjöngjang/Essen. Nordkorea hat eine Atomsprengsatz getestet. Das hat viele Menschen beunruhigt, weil Atombomben sehr gefährliche Bomben sind, mit denen man viele tausend Menschen auf einmal umbringen könnte – und weil Nordkoreas Staatschef Kim Jong-Il viele Feinde hat.

Allerdings muss man deswegen nicht gleich Angst haben. Denn erstens ist Nordkorea weit weg, es liegt auf der anderen Seite der Erdkugel. Und zweitens gibt es ja schon über 20 000 Atombomben auf der Welt, und mit denen ist seit vielen Jahren nichts schlimmes mehr passiert.

Aber wie geht das eigentlich, eine Atombombe testen? Die Nordkoreaner haben einen tiefen Schacht in die Erde gebohrt. Man glaubt, dass er bis zu 1000 Meter tief ist, so tief wie die Bergbauschächte hier im Ruhrgebiet. Unten haben sie den Sprengsatz hineingelegt, und dann haben sie den Schacht mit Steinen oder mit Beton wieder zugeschüttet. Die Explosion wurde mit einer Fernsteuerung gezündet. Weil die Bombe so tief in der Erde liegt, sieht man oben nichts: keinen Feuerball, keinen Rauch. Selbst von der Strahlung, die Menschen, Tiere und Pflanzen vergiften kann, kommt bei so einem Test wohl nur wenig an die Oberfläche.

In halb Asien ziterte die Erde

Allerdings löst so ein Atombombentest eine Erschütterung aus, die so groß ist wie ein mittleres Erdbeben. In halb Asien hat gestern die Erde gezittert, und sogar in Deutschland haben Seismografen die Erschütterungen aufgezeichnet. Das sind sehr empfindliche Geräte, die selbst weit entfernte Erdbeben anzeigen.

Deshalb kann man den Test einer Atombombe auch nicht geheim halten. Aber wahrscheinlich wollte Kim Jong-Il das auch gar nicht. Denn wenn seine vielen Feinde wissen, dass er so gefährliche Bomben baut, gehen sie wahrscheinlich vorsichtiger mit ihm um.