Essen. Die Zahl der Asylbewerber aus Afghanistan ist im vergangenen Halbjahr drastisch gestiegen. Die größte Gruppe der Antragsteller kommt aus dem Irak. Auch die Gesamtzahl der Flüchtlinge ist gestiegen.

Immer mehr Flüchtlinge aus Afghanistan beantragen in Deutschland Asyl: Lag ihre Zahl im ersten Halbjahr 2008 noch bei 220, waren es in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres bereits 1120 Das teilte das Bundesinnenministerium am Dienstag mit. Auch die Gesamtzahl der Flüchtlinge, die einen Asylantrag gestellt haben, ist im ersten Halbjahr leicht gestiegen.

Seit Juli 2007 über 13.000 irakische Flüchtlinge aufgenommen

Die größte Gruppe stellten die 3168 Antragsteller aus dem Irak, gefolgt von den 1120 aus Afghanistan. An dritter Stelle landete die Türkei mit 722 Antragstellern, an vierter das Kosovo mit 682. Aus Vietnam kamen 670 Bewerber, aus Russland 399. Auf Syrien entfielen 397 Anträge, auf Iran 369.

Die neuen Halbjahreszahlen belegten den Beitrag Deutschlands bei der Aufnahme von Flüchtlingen,hieß es aus dem Ministerium. Dies werde insbesondere anhand der Aufnahmepraxis von Asylbewerbern aus dem Irak deutlich. Seit Juli 2007 seien über 13.000 irakische Asylbewerber aufgenommen worden, darunter auch Christen und andere Angehörige religiöser Minderheiten.

Insgesamt 12.454 Erstanträge

Insgesamt wurden in Deutschland 12.454 Asylerstanträge gestellt. Damit kamen im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres 1443 Asylerstantragsteller (plus 13,1 Prozent) mehr nach Deutschland.

Von Januar bis Juni 2009 hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 14.055 Entscheidungen (erstes Halbjahr 2008: 10.579) getroffen. 4381 Personen (31,2 Prozent) wurde die Rechtsstellung eines Flüchtlings nach der Genfer Flüchtlingskonvention zuerkannt. Abgelehnt wurden 5210 Anträge. Noch offen war Ende Juni die Entscheidung über 19.739 Asylanträge. (ap/afp)