Etwa 80 000 Exil-Iraner leben in Deutschland, ein großer Teil in NRW.

Derzeit leben knapp 55 000 Menschen iranischer Staatsangehörigkeit in Deutschland. Seit 2004 tragen zudem rund 20 000 Exil-Iraner einen deutschen Pass. Insgesamt wird deshalb von einer iranischen „Community” von etwa 80 000 Bürgern in der Bundesrepublik ausgegangen. Die größten Gemeinden in Deutschland verzeichnen Hamburg und Frankfurt, ein „Ballungsraum” ist Nordrhein-Westfalen: Hier leben 16 000 Exil-Iraner, davon fast 4000 in Köln und 1500 in Düsseldorf. Im Ruhrgebiet wohnen laut Landes-Statistik in Essen knapp 900, in Dortmund 800, in Bochum rund 450, in Duisburg 150 Iraner.

Die meisten von ihnen kamen in den Anfangszeiten der Islamischen Republik nach Deutschland: Nach dem Sturz des Schah-Regimes 1979 vervierfachte sich ihre Zahl binnen eines Jahrzehnts von etwa 20 000 auf über 80 000. In der zweiten Hälfte der 80er-Jahre gehörten Asylbewerber aus dem Iran zu den größten Flüchtlingsgruppen in der damaligen BRD. Nach einer an der Universität Marburg 2005 erstellten Studie kamen 86 Prozent, nachdem sie sich politisch engagiert hatten.

Das war auch schon zu Zeiten des Schah-Regimes so: Damals galt Deutschland wegen des hohen Anteils oppositioneller iranischer Studenten an den Unis als ein Zentrum des Widerstands. Ohnehin galt Deutschland schon seit den 20er-Jahren als beliebtes Ziel bildungshungriger Iraner: Fast 90 Prozent kommen mit Abitur, ein Viertel aller Flüchtlinge hat einen akademischen Hintergrund.