Wiesbaden. Deutschland gibt für Asylbewerber immer weniger Geld aus. Gegenüber dem Vorjahr sind die Ausgaben um mehr als 18 Prozent gesunken. Sie lagen erstmals unter der Milliardengrenze.
Die Ausgaben für Asylbewerber haben im vergangenen Jahr einen neuen Tiefstand erreicht. Nach den am Dienstag veröffentlichten vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes erhielten zum 31. Dezember 2008 rund 128 000 Asylbewerber staatliche Hilfen in Höhe von rund 842 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr (1,03 Milliarden Euro) gingen die Ausgaben um 18,4 Prozent zurück.
Zahl der Leistungsempfänger sank auf Tiefstand
Damit lagen die Ausgaben erstmals seit der Einführung der Statistik im Jahr 1994 unter der Milliardengrenze. Auch die Zahl der Leistungsempfänger erreichte einen neuen Tiefstand, im Vorjahr hatte sie noch bei 154 000 Asylbewerbern gelegen. Der bisherige Höchststand wurde 1996 mit 490 000 Leistungsempfängern und Bruttoausgaben von 2,88 Milliarden Euro erreicht.
Nach Abzug der Einnahmen, die größtenteils aus Erstattungen anderer Sozialleistungsträger resultierten, betrugen die Nettoausgaben rund 813,80 Millionen Euro und damit 19,2 Prozent weniger als 2007. Neben den Regelleistungen erhielten 41 000 Menschen zum Jahresende 2008 besondere Leistungen, etwa bei Krankheit, Schwangerschaft oder der Geburt eines Kindes. Im Vorjahr lag die Zahl bei 52 000, dies entspricht einem Rückgang von 21,5 Prozent. (ddp)