Berlin. Die Mehrheit der Deutschen ist mit der Arbeit der Großen Koalition zufrieden und wünscht sich nach dem 27. September eine Fortsetzung von Schwarz-Rot. Das ergab eine Umfrage von Emnid. Demnach punktet Merkel mit ihrer Regierungsarbeit, Steinmeier mit seinem Wahlkampf.
Kurz vor der Bundestagswahl befürwortet die Mehrheit der Bundesbürger eine große Koalition von Union und SPD. Das geht aus einer am Freitag in Berlin veröffentlichten Umfrage des Instituts Emnid für den Sender N24 hervor. 49 Prozent bevorzugen demnach die bisherige Regierungskonstellation im direkten Vergleich mit einem schwarz-gelben Bündnis. Nur 38 Prozent würden eine Koalition aus CDU/CSU und FDP vorziehen.
Über die Hälfte der Wähler (59 Prozent) attestiert laut Umfrage der Bundesregierung, in den vergangenen vier Jahren eine gute Arbeit geleistet zu haben. Die Regierungsarbeit von Merkel wurde von 69 Prozent der Befragten als gut bis sehr gut eingeschätzt.
SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier konnte demnach besonders im Wahlkampf bei den Wählern punkten: 61 Prozent aller Befragten gaben an, Steinmeier habe in den vergangenen Wochen an Profil gewonnen. Auch 65 Prozent der Unionswähler sind dieser Meinung.
Am Anfang der Woche erst hatte eine Umfrage im Auftrag des "Handelsblatts" ermittelt, dass die Chancen von Schwarz-Gelb knapp eine Woche vor der Wahl sinken und die Fortsetzung einer Großen Koalition immer wahrscheinlicher wird.
Union verliert in der Wählergunst
Auch eine aktuelle Umfrage belegt: Zwei Tage vor der Bundestagswahl ist die Union in der Wählergunst weiter gefallen. Im «Stern»-RTL-Wahltrend kommen CDU/CSU nur noch auf 33 Prozent, zwei Punkte weniger als in der vorherigen Umfrage von «Stern» und RTL. Auch die SPD verlor einen Punkt und liegt nun bei 25 Prozent. Die FDP steigt auf 14 Prozent (+1). Auch die Linke legt weiter zu, sie klettert auf 12 Prozent (+2). Die Grünen sind etwas schwächer, sie sinken in der Umfrage, die von Montag bis Donnerstag dieser Woche durchgeführt wurde, auf 10 Prozent (-1). Für «sonstige Parteien» würden 6 Prozent der Wähler stimmen (+1).
Union und FDP liegen gemeinsam nur noch bei 47 Prozent und damit gleichauf mit SPD, Grünen und Linkspartei. 26 Prozent der Bürger zeigten sich unentschlossen, wie sie sich am Wahltag verhalten.
Das Meinungsforschungsinstitut «Forsa» befragte zwischen dem 21. und 24. September 2009 für die «Stern»-RTL-Umfrage 2001 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger. (afp/ddp/we)