Kundus. Ein deutscher Soldat ist an den Folgen eines Anschlags in Afghanistan gestorben. Das Attentat liegt bereits über ein Jahr zurück. Der 24-jährige Fallschirmjäger hatte damals schwere Verbrennungen davongetragen.

Ein Jahr nach einem Selbstmordattentat auf die Bundeswehr in Afghanistan ist ein 24-jähriger Soldat an den Folgen seiner schweren Verletzungen gestorben. Wie das Verteidigungsministerium am Montag in Berlin berichtete, hatte der Fallschirmjäger am 6. August 2008 südlich von Kundus schwerste Verbrennungen erlitten, als sich ein Motorradfahrer neben ihm in die Luft sprengte. Seither lag er in Koblenz und Mainz im Krankenhaus.

Die Zahl der bei Auslandseinsätzen getöteten Soldaten stieg damit auf 82. Allein in Afghanistan kamen 36 Bundeswehrsoldaten ums Leben. Der Tod des 24-Jährigen zeige, wie gefährlich dieser Einsatz sei, sagte Ministeriumssprecher Thomas Raabe.

Linke fordert erneut Abzug aus Afghanistan

Der Hauptgefreite gehörte der Luftlandebrigade 26 aus dem Saarland an, die damit bereis den fünften Toten zu beklagen hat. Bei dem Attentat war damals ein weiterer Soldat schwer verletzt worden, ein Dritter kam mit leichteren Verletzungen davon. Er ist nach Angaben des Verteidigungsministeriums bereits wieder im Einsatz.

Die Linke nahm den Tod des Soldaten zum Anlass, ihrer Forderung nach einem Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan Nachdruck zu verleihen. «Militär kann die Probleme in Afghanistan offensichtlich nicht lösen, sondern lediglich verstärkten», erklärte die Bundestagsabgeordnete Inge Höger. (ddp)