Koblenz. Ihr Einsatz in Afghanistan macht immer mehr Bundeswehr-Soldaten psychisch krank. Die Zahl der Behandlungsfälle wegen Alpträumen und Angstattacken hätten sich laut einem Zeitungsbericht vom Donnerstag deutlich erhöht. Die stationären Behandlungsplätze bei der Bundeswehr reichten nicht aus.

Immer mehr Bundeswehrsoldaten kehren einem Zeitungsbericht zufolge mit schweren psychologischen Problemen aus dem Auslandseinsatz zurück. Allein im ersten Halbjahr sei die Zahl der erstmals an Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) leidenden Soldaten um 35 Prozent gestiegen, berichtet die «Rhein-Zeitung» (Donnerstagsausgabe) unter Berufung auf den Verteidigungsausschuss des Bundestages. Es habe 163 Fälle gegeben.

Zu wenig Behandlungsplätze

Die Zeitung beruft sich auf eine Anfrage der FDP-Abgeordneten Elke Hoff im Verteidigungsausschuss des Bundestages. Diese forderte mehr stationäre Behandlungsplätze für die Betroffenen. Zudem dürfe PTBS nicht zum Karriereknick führen. Soldaten würden ihre Probleme dann eher verschweigen, sagte sie der «Rhein-Zeitung».

In den vergangenen Jahren waren die PTBS-Zahlen bei der Bundeswehr vor allem durch die ISAF-Mission in Afghanistan in die Höhe geschnellt: Wurden 2006 noch 55 Soldaten behandelt, waren es 2008 bereits 245 - die zusätzliche Dunkelziffer wird noch höher geschätzt. (ddp)