Mülheim. . Drei Wirtschaftsvölker haben ihre Stöcke nahe der Lernwerkstatt Natur bezogen. Ein Mülheimer Imker finanziert das Projekt samt Pflege und Futter.
Arbeitstiere bevölkern bald den Witthausbusch. Drei bis vier Bienenvölker sollen nahe der Lernwerkstatt Natur Honig in ihre Stöcke bringen. Das berichtete Sylvia Waage, Leiterin des Amtes für Grünflächenmanagement, jetzt in der Bezirksvertretung 1.
„Geplant sind drei bis maximal vier Wirtschaftsvölker und zusätzlich bis zu vier Ableger. Sie können die Wirtschaftsvölker erneuern und erhalten“, erklärte Waage. Die ersten Bienen waren bereits im Stock, als der Sturm „Frederike“ die Bienen im wahren Wortsinn in alle Winde verwehte. Nur startet der zweite Versuch, die Bienen im Witthausbusch anzusiedeln. „Wir bekommen drei Wirtschaftsvölker, um mit ihnen den Betrieb zu testen“, sagte Waage.
Hinweistafel mit Erklärungen gewünscht
Der Standort der Bienenhäuser liege geschützt und „ist aus Sicherheitsgründen für Besucher nicht erreichbar“, ergänzte die Amtsleiterin. Die Umgebung, die Lernwerkstatt Natur sowie der Kiosk würden von den Bienenvölkern nicht beeinträchtigt. „Probleme sind nicht zu erwarten, da sich die Bienen nach rund fünf Meter vom Bienenstand soweit verflogen haben, dass man sie kaum noch wahrnimmt.“
Das Bienenprojekt basiert auf einer Spende: Ein Mitglied des Mülheimer Imkervereins finanzierte das Aufstellen der Beuten, das Ständerwerk, die medizinische Behandlung sowie Futter und Pflege der Bienen komplett aus seiner Tasche.
Peter Pickert (SPD) regte an, eine Hinweistafel mit Erklärungen zu den Bienen aufzustellen, die das Ortsparlament bezuschussen könnte. Britta Stalleicken (Grüne) warnte, Vandalen können diese Tafel beschädigen. Eine Erklärungstafel sei schon geplant. „Wir wissen aber noch nicht, was sie kostet“, erklärte Sylvia Waage.
Für die Menschheit ein unschätzbarer Wert
Bienen sind nur etwa zwölf Millimeter lang, wiegen gerade mal 300 Milligramm und stellen für die Menschheit einen unschätzbaren Wert dar. Seit 1990 ist die Zahl der Bienenvölker in Deutschland um 30 Prozent gesunken. Im ursprünglichen Konzept des Arche-Parks Witthausbusch sind Bienen vorgesehen.
Bienen sind wahre Arbeitstiere und unerlässlich für den Erhalt der Natur. Mehr als 80 Prozent der in Deutschland wachsenden Nutz- und Wildpflanzenarten sind auf die Bestäubung durch die Bienen angewiesen. Gäbe es keine Bienen, entstünden dem Staat jährlich 2,5 Milliarden Euro an Einbußen – so hoch wird der volkswirtschaftliche Nutzen der Flügeltiere geschätzt.