Moskau. Es ist wie im U-Boot, und der Blick aus dem Fenster kann einen zu Tränen rühren: Der deutsche Astronaut Alexander Gerst beschreibt in einem Interview, was der Aufenthalt im All mit seiner Gefühlswelt macht. Gerst ist der dritte Deutsche auf der Internationalen Raumstation ISS.
Der deutsche Astronaut Alexander Gerst (38) hat beim Blick aus der Internationalen Raumstation ISS oft feuchte Augen. "Auch wenn man es hundertmal gesehen hat, kann einen ein orbitaler Sonnenaufgang oder eine Aurora (Polarlicht), durch die man fliegt, zu Tränen rühren", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Den Geruch auf dem Außenposten der Menschheit verglich Gerst mit der Luft im U-Boot.
Diesen "technischen Duft" nehme er aber nach gut 100 Tagen auf der ISS nicht mehr wahr. Auch an die Schwerelosigkeit habe er sich gewöhnt. "Nur in den ersten zwei Tagen hatte ich immer mal wieder den Eindruck, wie eine Fledermaus von der Decke zu hängen."
Kreisen in 400 Kilometern Höhe
Gerst ist der dritte Deutsche auf der Raumstation, die in rund 400 Kilometer Höhe um die Erde kreist. Mit einem spektakulären Nachtstart war er Ende Mai vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan zur ISS geflogen. Der Geophysiker aus Künzelsau (Baden-Württemberg) soll am 11. November mit einer russischen Sojus-Kapsel zur Erde zurückkehren. (dpa)