raumfahrt — Die Schülerinnen und Schüler eines Gymnasiums in Siegburg bei uns in NRW hatten gestern einen spannenden Tag. Sie durften live mit dem deutschen Astronauten Alexander Gerst sprechen. Der 38-Jährige lebt zurzeit auf der Raumstation ISS.
Wochenlang hatten die Kinder und Jugendlichen das Gespräch vorbereitet. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa berechnete, wann die ISS genau über Siegburg sein würde. Nur dann war ein Funkkontakt möglich. Schon vorher war klar, dass dieser Kontakt genau elf Minuten dauern würde. Dann verschwand die ISS, die im Kreis um die Erde herumfliegt, aus dem Funkfeld.
Lied „Sternenhimmel“
Eigentlich sollte das Gespräch eine Premiere sein. Erstmals sollte eine Schule ein Video-Gespräch mit dem deutschen Astronauten führen. Dann hätten Schüler und Astronaut sich auch sehen können. „Die Antennen dafür standen, aber leider hat die Nasa ihr O.k. nicht gegeben“, bedauert Martin Fleischmann. Er arbeitet beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Bonn und war gestern am Gymnasium Alleestraße in Siegburg live dabei.
Die Schülerinnen und Schüler fanden das Programm in der Aula auch ohne Bilder spannend. Zwei Oberstufenschüler waren die Moderatoren. Viele Kinder hatten kreative und musikalische Programmpunkte vorbereitet. So sang zum Beispiel die Musikklasse gemeinsam mit dem Unterstufenchor das Lied „Sternenhimmel“.
Der Deutsche Amateur-Radio-Club stellte die Funkverbindung zur ISS her. Üblich ist sonst, dass die ISS Kontakt mit einem Satelliten aufnimmt und dieser dann mit der Erde. „Wir hatten eine direkte Verbindung“, so Martin Fleischmann.
Die elfjährige Amelie fand die Veranstaltung wie viele ihrer Mitschüler ziemlich spannend. Sie hatte sich vorher über die Mission von Alexander Gerst genau informiert. „Ich fand es toll, dass wir 17 unserer 20 Fragen stellen konnten“, berichtet die Sechstklässlerin. Einige Antworten des Astronauten vergaß sie in ihrer Aufregung allerdings direkt wieder. Ein Satz von Alexander Gerst war: „Ich vermisse das Joggen im Sommerregen und das Grillen zu Hause auf meiner Dachterrasse.“