Seit einer Woche lebt der 38-Jährige auf der Weltraumstation ISS. Nach einem sechstündigen Flug mit der Sojus-Rakete muss er sich nun erstmal an die neue Heimat und die Schwerelosigkeit gewöhnen. Mit dem Wäsche waschen hat er keine Probleme, doch der Toilettengang gestaltet sich schwierig.
Wer träumt nicht auch davon, mal für sechs Monate auf das lästige Waschen mit Wasser zu verzichten? Schwebend und mit Blick auf die Sterne zu schlafen? Schmutzige Unterhosen einfach in der Erdatmosphäre verglühen zu lassen?
Astronaut Alexander Gerst ist am Donnerstag, den 29. Mai erfolgreich auf der Weltraumstation ISS angekommen und darf all diese Dinge noch bis November tun. Sechs Stunden dauerte sein Flug mit der Sojus-Rakete ins All. Die ISS kreist in knapp 400 Kilometern Höhe um die Erde. Nach dem erfolgreichen Andockmanöver durfte der 38-jährige deutsche Astronaut als Erster die Raumstation betreten. Jetzt gewöhnt er sich gerade an die Schwerelosigkeit.
Festklemmen auf dem Klo
„Ich schlafe erstaunlich gut hier, wenn auch mit Pausen“, sagt Alexander nach seinen ersten Nächten im All. Er wacht öfter auf, weil es ungewohnt ist, im Schlaf zu schweben. Es ist auch nicht leicht, aufs Klo zu gehen. Dabei muss Alexander seine Beine an der Toilette festklemmen, um nicht wegzufliegen.
Gemeinsam mit seinen Kollegen Maxim Surajew aus Russland und Gregory Reid Wiseman aus den USA muss er sich auf der Weltraumstation erst mal eingewöhnen. Zusammen mit den anderen Bewohnern Steve Swanson, Alexander Skvortsov und Oleg Artemyev wird er danach viele Experimente durchführen und sich um die Technik an Bord kümmern.
„Als Kind war es einer meiner größten Träume, Astronaut zu werden. Ich habe ins Universum hinaufgeschaut und mir vorgestellt, was es dort draußen alles geben könnte“, sagte Alexander vor dem Start. Jetzt hat sich dieser Traum für ihn erfüllt: „Nun erst mal meine Sachen finden, und ab und zu natürlich aus dem Fenster schauen“.
Zum Glück muss er sich um das Waschen seiner Kleidung im All nicht kümmern: Die dreckige Wäsche schickt er einfach zusammen mit dem Müll in einem Raumtransporter zur Erde. Dieser verglüht schon, bevor er in die Atmosphäre eintritt.
Auch eine Dusche gibt es nicht: Gewaschen wird sich morgens mit feuchten Tüchern, weil das Wasser einfach wegfliegen würde.