Essen. . Google legt mit dem „Nexus 5“ seinen neuesten Handy-Wurf hin. Das Gerät besticht mit Schnelligkeit und einem tollen HD-Bildschirm. Nur Akku und Kamera schwächeln – wie beim Vorgänger. Dafür ist das Google-Gerät aber auch deutlich günstiger als die Konkurrenz.
Google macht’s vor, die anderen sollen es (am besten so) nachmachen: Mit dem Nexus 5 stellt der US-Suchmaschinenbetreiber sein neuestes Referenzgerät vor – ein Super-Smartphone für das hauseigene Android-Betriebssystem zu einem moderaten Preis.
Aus Fehlern lernen . . .
. . . könnte Googles Motto beim Design des neuen Smartphones gewesen sein. Der US-Konzern verpasst dem Nexus 5 eine Gehäuserückseite, die mattschwarz und angeraut ist. So flutscht das Handy nicht durch die Finger – und sieht trotzdem edel aus. Der Vorgänger Nexus 4 hatte noch einen Glasrücken. Ohne entsprechende Schutzhülle neigte das Modell deshalb gern schon mal dazu, aus den Händen zu gleiten und im schlimmsten Fall unschöne Blessuren davonzutragen.
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Der eigentliche Clou des neuen Nexus 5 ist aber die Vorderseite, der Bildschirm. Google schrumpfte die Ränder und ließ das Display um einige Millimeter wachsen, ohne dass das neue Smartphone klobig und groß wirkt. Insgesamt 4,95 Zoll, etwa 12,6 Zentimeter, misst die Bildschirm-Diagonale des Neulings.
Das Nexus 4 kam hier gerade einmal auf 4,7 Zoll, rund 11,9 Zentimeter. Trotzdem bleibt das Nexus 5 in den Abmessungen in etwa gleich groß (69 mal 138 Millimeter), präsentiert sich sogar etwas dünner und leichter (rund 130 Gramm). Trotzdem liegt es angenehm in der Hand. Allenfalls die etwas scharfkantigen Tasten für die Lautstärke und des Einschaltknopfes trüben das stimmige Gesamtbild.
Unter der Haube . . .
. . . hat das Nexus 5 fast nur Feines zu bieten. In dem Minicomputer für die Hosentasche werkelt ein Snapdragon-800-Prozessor. Der zählt mit seinen 2,26 Gigahertz zu den aktuell leistungsstärksten Rechenkernen für Mobilgeräte. Das reicht beispielsweise im grafik-intensiven 3DMark-Testprogramm (das es kostenlos für Android und iOS gibt) für über 17 200 Punkte. Das ist momentan Spitzenklasse.
Auch der Bildschirm darf nicht unerwähnt bleiben. Der löst nicht nur mit voller HD-Auflösung, also 1920 mal 1080 Bildpunkten auf, sondern besticht auch mit einer recht hohen Pixeldichte von 445 ppi (Pixel per Inch). Zum Vergleich: Damit überholt das Nexus 5 auch das deutlich teurere Samsung Galaxy S4, das auf 441 ppi kommt.
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Der Bildschirm des Nexus ist kontrastreich und leuchtstark und gegenüber dem Vorgängermodell deutlich brillanter. Der Vorteil der hohen Auflösung liegt auf der Hand: Es passt einfach mehr auf den Bildschirm – zum Beispiel Text einer Internetseite. Wer dann noch hineinzoomt, muss dank der Full-HD-Auflösung nicht auf Schärfe verzichten.
Genau wie das bereits vor einigen Wochen vorgestellte neue Sieben-Zoll-Tablet Nexus 7 kommt auch das Nexus 5 mit einem Chip für das superschnelle LTE-Netz daher. Natürlich versteht sich das Gerät auch mit dem bislang noch führenden 3G-Standard. Das Nexus 5 kann zudem auch per Bluetooth und im WLAN funken. Und an Bord ist darüber hinaus ein NFC-Chip, mit dem man in naher Zukunft auch an der Supermarktkasse bezahlen soll, wenn es nach Google geht.
Wo viel Licht ist. . .
. . . ist allerdings auch Schatten. Das Nexus 5 hat – genau wie sein Vorgänger – mit einem etwas schwachbrüstigen Akku zu kämpfen. Wer den Google-Neuling intensiv nutzt, muss ihn einmal pro Tag aufladen. Das können andere Geräte – etwa das iPhone 5s von Apple – besser.
Die Ausstattung ist ebenfalls mager. Google liefert nur ein Micro-USB-Kabel und einen USB-Adapter fürs Stromnetz mit. Mini-Kopfhörer sucht man vergeblich.
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Auch bei der Kamera ist noch Luft nach oben. Zwar präsentiert sich die Acht-Megapixel-Kamera deutlich lichtstärker als der Vorgänger und fokussiert auch schneller, von der Qualität der Linsen im iPhone oder in einem teuren Lumia-Smartphone von Nokia ist die Kamera aber noch ein gutes Stück weit entfernt.
Der Preis ist. . .
. . . allerdings sehr heiß – wie schon beim Vorgänger Nexus 4. Für ein Gerät mit 16 Gigabyte ruft Google 349 Euro auf, 399 Euro werden für die 32-GB-Variante fällig. Das ist zwar nicht gerade einsteigerfreundlich, aber noch immer günstig, vergleicht man das Nexus mit der Konkurrenz. Ein Apple iPhone 5S kostet bei gleicher Speicherausstattung 699 (16 GB) respektive 799 Euro (32 GB). Auch für ein Samsung Galaxy S4 mit 32 GB werden noch immer rund 550 Euro fällig.
Zu guter Letzt. . .
. . . bleibt nur noch ein Blick auf die Software. Im Nexus 5 arbeitet die aktuellste Version von Googles Android-System, nämlich 4.4. Gegenüber älteren Versionen hat der US-Konzern nicht nur an der Optik gearbeitet, sondern auch Detailfunktionen verbessert. In der Kontakteliste lassen sich beispielsweise Einträge schneller finden. Auch starten gerade speicherintensive Apps unter Version 4.4 merklich fixer.
Google hat’s vorgemacht. Jetzt müssen die anderen nachziehen.