Essen. . Das „One Touch Fire“ ist eines der ersten Handys mit Firefox-Betriebssystem. Das günstige Smartphone überzeugt durch einfache Handhabung und solide Verarbeitung. Leider gibt es bislang zu wenig Apps. Das Billig-Handy im Praxis-Test.

Der Firefox von Mozilla ist der meistgenutzte Internet-Browser im deutschsprachigen Raum. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis seine Entwickler die Beliebtheit ihres Produktes nutzen würden, um aus der Marke mehr zu machen. Seit kurzem gibt es Firefox OS, ein Betriebssystem für günstige Handys und Tablets. Und der Firefox-Browser ist natürlich fester Bestandteil des Systems. Das „One Touch Fire“ von Alcatel ist eines der ersten Handys, die das neue Firefox OS unterstützen. Wir haben uns das preiswerte Smartphone angeschaut.

Erster Eindruck

Ein Riesenhandy darf man für gerade einmal 90 Euro empfohlenen Verkaufspreis nicht erwarten. Die Bildschirm-Diagonale misst 8,9 Zentimeter, das Gehäuse nur sechs mal elf Zentimeter. Damit ist das Alcatel-Gerät gerade einmal so groß wie ein betagtes iPhone 4 von Apple.

Dafür liegt das One Touch Fire gut in der Hand, auch wegen des abgerundeten Gehäuses in – natürlich! – Firefox-Orange. Das Zubehör ist günstig gehalten. Neben einem USB-Ladegerät und einem Micro-USB-Kabel findet sich noch ein sehr einfacher In-Ear-Kopfhörer mit Freisprechfunktion. Eine Lautstärke-Regelung sucht man am Kabel leider vergeblich.

Erste Schritte

Die Einrichtung des Gerätes geht flott von der Hand. Wie bei Apple oder Googles Android führt ein Assistent durch die Einstellungen des Handys. So sind W-Lan, Zeit und Ort fix festgelegt. Firefox OS begrüßt seine Nutzer anschließend mit einem Lernprogramm. Smartphone-Kennern kann die Software aber nichts Neues beibringen. Auch beim One Touch Fire wird auf dem Bildschirm gewischt und getippt. Die Sensortaste unterhalb des Bildschirms bringt Nutzer zurück in den Home-Bildschirm. Wer sie länger gedrückt hält, startet den sogenannten Task Manager und kann sich die zurzeit auf dem Gerät laufenden Programme und Apps anzeigen lassen und gegebenenfalls beenden.

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Beim längeren Arbeiten mit dem Alcatel One Touch Fire offenbaren sich aber auch dessen Schwächen. Der Bildschirm löst nur sehr gering auf – mit gerade einmal 480 mal 320 Bildpunkten ist es meilenweit von einer HD-Auflösung entfernt. Das macht gerade das Lesen von Texten anstrengend. Außerdem reagiert das Display manchmal sehr träge auf Berührungen. Mit größeren Fingern wird das Tippen von SMS und anderen Nachrichten zum Geduldspiel – Rechtschreibkorrektur hin oder her.

Positiv hingegen ist der ausbaubare Speicher. Intern kommt das Gerät gerade einmal auf 160 Megabyte. Per Micro-SD-Card lassen sich aber bis zu 32 GB dazupacken. Schönes Beiwerk: ein eingebautes UKW-Radio, das allerdings nur mit eingestecktem Kopfhörer funktioniert.

Das Betriebssystem

Firefox OS präsentiert sich bunt – und aufgeräumt. So lassen sich Einstellungen für Klingeltöne, Netze und Bildschirm spielend leicht ändern. Das System bringt unter anderem ein E-Mail-Programm, einen Rechner, einen Kalender und eine App für Wikipedia mit – Standards eben. Auch eine Facebook-App ist vorinstalliert. Besonderheiten, die nur dem Firefox-Handy zu eigen sind, sucht man aber vergeblich.

Der App-Laden

Das Angebot im App-Store von Firefox ist bislang sehr übersichtlich. Hier findet sich unter anderem ein Programm für den beliebten Kurznachrichten-Dienst Twitter. Ein Programm für den weit verbreiteten WhatsApp-Dienst fehlt (bislang) allerdings. Für viele Smartphone-Nutzer ist das mittlerweile schon ein Ausschluss-Kriterium.

Unser Fazit

Das Alcatel-Handy ist ein solides Einsteiger-Smartphone zum fairen Preis. Wer bereits ein Multimedia-Handy besitzt, sollte aber lieber die Finger vom One Touch Fire lassen. Bislang ist die App-Auswahl zu gering, um als echte Alternative gegen günstige Handys mit Android-System anzutreten.