Essen. Es gibt zig verschiedene Tablets – da sehen Kunden den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Wir stellen in zehn Schritten Entscheidungshilfen vor. Von „Warum brauche in ein Tablet?“ bis zur Frage „Was kann die Technik?“. Das grenzt die Anzahl der Modelle wenigstens ein.
iPad, Lifetab, Iconia, Nexus, Galaxy, Memo Pad, Elite Pad oder Surface – Tablets gibt es inzwischen wie Sand am Meer, selbst Discounter haben eigene Modelle im Angebot. Eine Kaufentscheidung macht das nicht gerade einfach. Wer sich aber vorher die richtigen Fragen stellt, kann die Auswahl schnell auf eine erträgliche Anzahl an Modellen eingrenzen – eine Entscheidungshilfe in zehn Schritten.
Wozu brauche ich ein Tablet?
Die erste und wichtigste Frage: Wie soll das Tablet eingesetzt werden? Für das mobile Arbeiten, beispielsweise in der Bahn? Um zuhause auf der Couch bequem Filme anzusehen oder im Internet zu surfen? Als digitalen Notizblock, Terminkalender oder Manuskript bei Vorträgen? Von der Antwort hängen alle weiteren Entscheidungen ab.
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Welche Größe soll es sein?
Im Wesentlichen teilen sich Tablets in zwei Gruppen: Jene, deren Bildschirm-diagonale etwa zehn Zoll (25,4 Zentimeter) misst, und jene, die auf rund sieben Zoll (17,78 Zentimeter) kommen. Die Vor- und Nachteile liegen auf der Hand: Die große Variante bietet mehr Raum auf dem Bildschirm und ist daher besser geeignet, einen PC zu ersetzen. Die kleineren Modelle punkten durch mehr Mobilität: Sie passen in – zumindest größere – Hosentaschen und lassen sich bequem in einer Hand halten.
Brauche ich mobiles Internet - und wenn ja: welches?
Die Frage, ob ein Gerät mobilfunktauglich ist, macht den größten Preisunterschied aus, hier ist man schnell im dreistelligen Bereich. Und mobilfunktauglich ist nicht gleich mobilfunktauglich: Mittelklasse-Tablets surfen mit 3G-Geschwindigkeit mit bis zu 42 MBit pro Sekunde durchs Internet, Spitzenmodelle können dank LTE über 100 MBit erreichen – theoretisch: Denn außerhalb der Großstädte ist es mit der Höchstgeschwindigkeit schnell vorbei. Wer sich für mobiles Internet entscheidet, sollte einen Datentarif für mindestens zehn Euro im Monat einkalkulieren.
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Die Akkulaufzeit
Da der Akku bei Tablets anders als bei Notebooks fest verbaut ist, lässt er sich nicht austauschen. Anbieter von Schnäppchen-Tablets sparen oft an diesem wichtigen Bauteil und damit am falschen Ende: Die Folge sind magere Laufzeiten von nur zwei bis drei Stunden. Gute Tablets sollten mindestens sechs, besser noch acht Stunden bieten. Da die Laufzeit bei den Gerätedaten häufig nicht angegeben ist, empfiehlt sich hier besonders der Blick in Testberichte.
Bildschirmhelligkeit
Ein oft unterschätzter Faktor bei der Frage nach der Mobilität. In Innenräumen lassen sich alle aktuellen Tablets einigermaßen gut nutzen. Unter freiem Himmel brauchen Sie hohe Helligkeits- und Kontrastwerte, um bei Sonnenlicht noch etwas lesen zu können. Wichtig ist auch, dass das Display multitouch-fähig ist, also auf mehr als eine Berührung parallel reagieren kann, weil die Bedienung so erheblich leichter ist. Außerdem sollte es kratz- und stoßfest sein und generell gilt: Je höher die Auflösung, desto besser.
iOS, Android oder Surface - Welches System ist das richtige?
Darüber wurden schon die erbittertsten Auseinandersetzungen geführt, deswegen eine nüchterne Frage zum Einstieg: Welche Geräte nutze ich bislang und mit welchen Geräten will ich mein Tablet eventuell synchronisieren?
Wer schon ein iPhone oder einen Mac-Book sein eigen nennt, wird sich mit dem iPad vermutlich schneller zurechtfinden, außerdem ist es erheblich leichter, Adressen, Termine und andere Daten zu synchronisieren. Wer ein Smartphone mit Android besitzt, kann dieselben Programme auch auf einem Android-Tablet verwenden und für Windows-Nutzer können Surface-Tablets mit dem Microsoft-Betriebssystem eine ernstzunehmende Alternative sein.
Die Grenzen sind aber keineswegs unüberwindbar, es lassen sich auch iPads mit Windows-PCs und Android-Smartphones synchronisieren – der Aufwand ist allerdings höher.
Der Rest ist Geschmackssache. Apples iOS bietet die Vorteile eines geschlossenen Systems, dessen Komponenten bestens aufeinander abgestimmt sind – die Folge sind Geschwindigkeitsvorteile und längere Akkulaufzeiten. Android als offene Plattform bietet die größeren Freiheiten: Die Anzahl an abspielbaren Dateiformaten ist wesentlich größer und Mediendateien lassen sich leichter austauschen.
Wie viel Speicherplatz braucht mein Tablet?
Es ist so einfach wie logisch: Mehr Speicherplatz bietet mehr Raum für Dateien, kostet aber mehr Geld. Weniger als 16 Gigabyte sind kaum empfehlenswert. Manche Modelle lassen sich per SD-Speicherkarte erweitern, die meisten allerdings nicht. Abhilfe bei wenig Speicherplatz können Internet-Speicherdienste schaffen, auf denen Musik, Fotos oder Filme ausgelagert werden – dann allerdings braucht man einen entsprechend leistungsfähigen und damit auch teureren Mobilfunk-Tarif.
Die Anschlussfähigkeit
Hantieren Sie viel mit externen Festplatten, USB-Sticks oder möchten Sie auch mal ihren Fernseher oder einen Beamer anschließen? Dann achten Sie auf die entsprechenden Anschlüsse. Geräte ohne USB-Anschluss – wie etwa das iPad – werden nur durch einen Adapter anschlussfähig, und die lassen sich die Hersteller natürlich teuer bezahlen.
Was kann die Technik?
Inzwischen sollte sich die Zahl der infrage kommenden Geräte reduziert haben, nun geht es ans Eingemachte: Wie schnell ist der Prozessor? Welche Auflösung bietet das Display? Wie viel Arbeitsspeicher steht zur Verfügung? Einfache Faustregel: Je mehr, desto besser.
Die Preisfrage: Lohnen sich Schnäppchen-Tablets?
Qualität hat ihren Preis. Und Anbieter von Schnäppchen-Tablets unter 200 Euro machen hier in der Regel deutliche Abstriche. Die Akku-Laufzeit ist geringer, die Geräte sind oft schlecht verarbeitet, das Display empfindlicher, es fehlen Sensoren, etwa für GPS, und eine (gute) Kamera.
Anstehen fürs neue iPad
Bei Android bieten einige Hersteller veraltete Versionen (mindestens 4.0 sollte es sein), ohne die Möglichkeit zum Update.
Manchmal ist das Angebot an Apps eingeschränkt, selbst gängige Anwendungen wie Facebook können fehlen.