Mexiko-Stadt. Nach Wirbelstürmen und Unwettern in Mexiko wird nun die Cholera zum Problem. Nach 77 Fällen in Hidalgo bestätigen die Behörden im benachbarten Bundesstaat México zwei weitere Infektionen. Bislang ist ein Mensch an der Krankheit gestorben. Das Gesundheitsministerium spricht erstmals von einem Choleraausbruch.
Im Zentrum Mexikos breitet sich nach den jüngsten Unwettern die Cholera aus. Nach 77 bestätigten Infektionen im Bundesstaat Hidalgo wurden am Wochenende erstmals auch Fälle im benachbarten Bundesstaat México registriert. In der Ortschaft Lerma nahe der Provinzhauptstadt Toluca hätten sich zwei Menschen mit der Infektionskrankheit angesteckt, teilte die örtliche Gesundheitsbehörde am Samstag mit.
Angesicht der räumlichen und zeitlichen Häufung der Fälle könne nun von einem Ausbruch der Cholera gesprochen werden, sagte Gesundheitsministerin Mercedes Juan nach dem Besuch eines Krankenhauses in der Stadt Huejutla am Freitag. Derzeit würden weitere 78 Verdachtsfälle untersucht. Bislang ist ein Mensch an Cholera gestorben.
Der erste Fall trat bereits vor Beginn der Wirbelstürme "Manuel" und "Ingrid" vor knapp drei Wochen auf. Der Mangel an sauberem Trinkwasser in den Flutgebieten dürfte die Lage allerdings weiter verschärfen. Möglicherweise wurde die Cholera aus Kuba, Haiti oder der Dominikanischen Republik eingeschleppt.
Zuletzt gab es 1990 in Mexiko eine Cholera-Epidemie
In den betroffenen Gebieten seien bislang 1,7 Millionen Liter Trinkwasser mit Chlor versetzt und fast 350 Zisternen desinfiziert worden, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Experten würden zudem regelmäßig Proben von Lebensmitteln nehmen und im Labor untersuchen.
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Nach Angaben des Gesundheitsministeriums war die bisher letzte Choleraepidemie in Mexiko Ende der 1990er Jahre registriert worden. Cholera ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die meist über verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel übertragen wird. Die Krankheit löst starken Durchfall und Erbrechen aus und kann unbehandelt zum Tod führen. (dpa)