Mexiko-Stadt. Mindestens 80 Menschen sind durch die Tropenstürme in Mexiko ums Leben gekommen. Diese Zahl gab die nationale Zivilschutzbehörde bekannt. Rund 60 Menschen werden nach einem Erdrutsch in einem Bergdorf vermisst. Einer der Stürme wurde inzwischen zu einem Hurrikan heraufgestuft.

In Mexiko steigt die Zahl der Toten durch von Tropenstürmen ausgelöste Überschwemmungen und Erdrutsche weiter. "Im Moment" gingen die Behörden von mindestens 80 Toten aus, sagte der Leiter der nationalen Zivilschutzbehörde, Ricardo de la Cruz am Mittwoch (Ortszeit) vor Journalisten. Unterdessen wurde ein weiter Tropensturm zu einem Hurrikan heraufgestuft. "Manuel" näherte sich mit Windgeschwindigkeiten von 115 Stundenkilometern der mexikanischen Pazifikküste.

Der Bürgermeister der Stadt Atoyac teilte unabhängig von den Angaben des Zivilschutzes mit, durch einen Erdrutsch seien mindestens 18 Menschen getötet worden. Dieser habe 30 Häuser im Bergdorf La Pintada begraben, sagte Stadtoberhaupt Edilberto Tabares. 50 bis 60 weitere Menschen könnten verschüttet sein.

Die Lage sei "sehr kritisch", sagte Tabares telefonisch der Nachrichtenagentur AFP. Innenminister Miguel Ángel Osorio Chong zufolge konnten die Bundesbehörden die Toten noch nicht bestätigen. Bilder aus der Gegend seien aber "nicht ermutigend".

Badeort Acapulco ist weiter von der Außenwelt abgeschnitten

Am Wochenende hatte zunächst der Tropensturm "Manuel" die Pazifikküste im Westen des Landes erreicht. Wenig später wütete der Tropensturm "Ingrid" an der Golfküste im Osten. "Manuel" zieht die Küste des mexikanischen Bundesstaates Sinaloa im Westen des Landes hinauf Richtung Baja California. Er wird voraussichtlich am Donnerstag (Ortszeit) nahe der Stadt La Paz auf Land treffen und heftigen Regen mit sich bringen, wie es in einer Unwetterwarnung der Regierung hieß.

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Besonders dramatisch ist die Lage im Badeort Acapulco, der überschwemmt und durch Erdrutsche von der Außenwelt abgeschnitten wurde. In der Stadt am Pazifik saßen zeitweise rund 40.000 Touristen fest. Für sie wurde mittlerweile eine Luftbrücke eingerichtet, um sie in Sicherheit zu bringen. Mehr als 5000 Menschen wurden seit Dienstag ausgeflogen. Die Nahrungsmittelversorgung in Acapulco blieb trotz eines massiven Hilfseinsatzes der Armee schwierig, es kam bereits zu massiven Plünderungen in der 680.000-Einwohner-Stadt. (afp/dpa)