Mexiko-Stadt. In Mexiko sind durch Tropenstürme an der West- und Ostküste mindestens 34 Menschen ums Leben gekommen. Im Bundesstaat Guerrero mussten nach Angaben des Zivilschutzes vom Sonntag (Ortszeit) mehr als 2000 Menschen in Sicherheit gebracht werden, Mehr als 20.000 Haushalte waren ohne Strom.
Zwei zeitgleiche Tropenstürme an der West- und der Ostküste Mexikos haben mindestens 34 Menschen in den Tod gerissen. Mindestens elf Tote wurden allein im Badeort Acapulco an der Pazifikküste gemeldet, wo der Tropensturm "Manuel" wütete, wie der Zivilschutz und das Rote Kreuz mitteilten. An der Ostküste traf der Tropensturm "Ingrid" auf Land. Die Stürme verursachten Überschwemmungen und Erdrutsche.
Dem Leiter des nationalen Zivilschutzes, Luis Felipe Puente zufolge, kamen fünf Menschen in Acapulco im Bundesstaat Guerrero durch den Einsturz einer Mauer ums Leben. Sechs Angehörige einer Familie starben in der Hafenstadt, als ihr Haus bei einem Erdrutsch verschüttet wurde. Laut Puento kamen in Guerrero zudem eine Frau, ein Mann und ein Kind durch Erdrutsche ums Leben. Ein Vertreter des Zivilschutzes von Guerrero, Constantino Gonzales Vargas, berichtete zudem von einem Unfall, bei dem sechs Insassen eines Kleintransporters auf regennasser Straße getötet wurden.
Mehr als 20.000 Haushalte ohne Stromversorgung
In Guerrero wurden nach Angaben des Zivilschutzes mehr als 2000 Menschen in Sicherheit gebracht, davon allein 500 in Acapulco, wo das Wasser in einigen Vierteln einen Meter hoch stand. Mehr als 20.000 Haushalte waren ohne Stromversorgung. Der Hafen und der Flughafen von Acapulco wurden geschlossen. In Guerrero musste zudem die Autobahn, die Mexiko-Stadt mit Acapulco verbindet, wegen Erdrutschen und Überschwemmungen gesperrt werden. Am Sonntagabend wurde "Manuel" zu einem tropischen Tief herabgestuft.
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Über den Golf von Mexiko zog der Hurrikan "Ingrid" weiter in Richtung der mexikanischen Ostküste. Die Behörden hatten dort bereits mehr als 6000 Menschen in Sicherheit gebracht, nachdem zwei Flüsse über die Ufer getreten waren. Im Bundesstaat Veracruz wurden mindestens 20 Brücken durch die Wassermassen beschädigt und mehr als 70 Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten. Es galt die höchste Alarmstufe. Die staatliche Ölgesellschaft Pemex teilte mit, dass im Golf von Mexiko aus Sicherheitsgründen drei Ölplattformen evakuiert wurden.
20 der 32 Bundesstaaten betroffen
Juan Manuel Caballero vom Nationalen Wetterdienst sprach von einer "ungewöhnlichen Situation". Nie zuvor sei Mexiko 24 Stunden nach einem Tropensturm von einem Hurrikan getroffen worden. Insgesamt waren 20 der 32 mexikanischen Bundesstaaten von den Stürmen betroffen.
Im zentralen Bundesstaat Hidalgo ertranken nach Angaben des dortigen Zivilschutzes eine Krankenschwester und ihr Fahrer, als ihr Auto von einem über die Ufer tretenden Fluss mitgerissen wurde. Eine Frau starb in dem Bundesstaat bei einem Erdrutsch. Drei Menschen, darunter ein 16-jähriger Junge, wurden durch einen Erdrutsch im Bundesstaat Puebla getötet. Nach Angaben von Zivilschutz-Chef Puente gab es auch im südlichen Bundesstaat Oaxaca einen Todesfall im Zusammenhang mit dem Unwetter.
Das Zentrum von "Ingrid" befand sich am Montagmorgen (08.00 MESZ) 153 Kilometer nordöstlich von Tampico, die stärksten Windböen erreichten eine Geschwindigkeit von 120 Stundenkilometern. An der Küste wurde mit einem Hochwasser von anderthalb Metern über normal gerechnet. (afp)