Acapulco. Die Stürme “Manuel“ und “Ingrid“ haben fast im gesamten Mexiko für heftige Verwüstungen gesorgt. Seit Aufzeichnung der Wetterdaten waren bislang noch nie von zwei Küstenseiten gleichzeitig Stürme auf Mexiko getroffen.
Nach den landesweiten Verwüstungen durch zwei heftige Stürme ist die Zahl der Todesopfer in Mexiko auf 48 gestiegen. Von den Überschwemmungen und Erdrutschen waren am Dienstag weiter mehr als 230.000 Menschen und fast alle mexikanischen Bundesstaaten betroffen, wie die Behörden mitteilten. Im besonders stark betroffenen Urlaubsort Acapulco saßen rund 40.000 Touristen aus dem In- und Ausland fest.
Seit Aufzeichnung der Wetterdaten waren bislang noch nie von zwei Küstenseiten gleichzeitig Stürme auf Mexiko getroffen. Am Wochenende hatte zunächst der Tropensturm "Manuel" die Pazifikküste im Westen des Landes erreicht, kurz wütete der Hurrikan "Ingrid" an der Golfküste im Osten.
Nur drei Bundesstaaten blieben verschont
Nur drei der 32 mexikanischen Bundesstaaten blieben von den Folgen der beiden Stürme verschont. Zehntausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen, insgesamt waren mehr als 230.000 Menschen von den Sturmfolgen betroffen. Viele Häuser wurden beschädigt und die Kommunikationsnetze lahmgelegt.
Mexikos Staatschef Enrique Peña Nieto reiste am Montagabend (Ortszeit) nach Acapulco, wo "Manuel" den Tod von 19 Menschen verursacht hatte. In dem Badeort am Pazifik saßen rund 40.000 Urlauber fest, weil Straßen und Flughäfen nicht benutzbar waren. Am vergangenen Wochenende waren wegen des Unabhängigkeitstags besonders viele Mexikaner nach Acapulco gereist.
Krokodile aus Lagunen gelangen in Stadtviertel
Eines der elegantesten Hotelviertel von Acapulco stand drei Meter unter Wasser. Einige Bewohner der Stadt warteten auf den Dächern ihrer Häuser stundenlang auf Hilfe. "Es gibt keinen Strom mehr, und wir sind von Wasser eingeschlossen und die Armee ignoriert uns", beschwerte sich Carlos Alvarez aus dem Viertel Olinala. Die dortigen Bewohner starteten selbst einen Rettungseinsatz, bei dem sie etwa 40 Menschen mit Schlauchbooten zu Hilfe kamen.
Die Rettungseinsätze wurden dadurch erschwert, dass durch das Hochwasser Kaimane von ihrem angestammten Lebensraum auf die überschwemmten Straßen der Stadt gespült wurden. Ein afp-Reporter beobachtete, wie die Krokodile aus der Lagune von Puerto Marqués in ein südöstliches Stadtviertel kamen.
Zehntausende Häuser zerstört
Im Rest des Bundesstaates Guerrero starben zehn Menschen, davon sechs am Montag bei einem Erdrutsch. 25 Menschen in derselben Region wurden vermisst gemeldet. Jeweils drei weitere Todesopfer gab es in den Bundesstaaten Hidalgo und Puebla, auch in Oaxaca starb ein Mensch.
Der Sturm "Ingrid" verwüstete vor allem die östliche Provinz Veracruz. Dort wurden zwölf Menschen getötet und mehr als 20.000 Häuser zerstört oder beschädigt. Nachdem er auf Land getroffen war, wurde er von einem Hurrikan auf einen Tropensturm und dann auf ein tropisches Tief herabgestuft. (afp)