Perugia. Der Mordprozess um den “Engel mit den Eisaugen“ geht in Italien in eine neue Runde: Das höchste italienische Gericht hat am Dienstag den Freispruch gegen die amerikanische Studentin Amanda Knox - wegen ihres Aussehens “Engel mit den Eisaugen“ genannt - aufgehoben.
Das Kassationsgericht in Italien hat nach Medienberichten am Dienstag den spektakulären Freispruch der US-Studentin Amanda Knox in einem Mordprozess aufgehoben. Die Staatsanwaltschaft hatte im Februar Berufung gegen das Urteil eingelegt, weil sie Knox und ihren damaligen italienischen Freund Raffaele Sollecito des Mordes an der Britin Meredith Kercher für schuldig hält. Knox reiste nach ihrem Freispruch 2011 in die USA zurück.
Damit muss es einen weiteren Prozess gegen die beiden geben. Knox und Sollecito war vorgeworfen worden, die britische Studentin Meredith Kercher 2007 in Perugia bei Sexspielen getötet zu haben. 2009 waren die beiden schuldig gesprochen und zu 26 und 25 Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil wurde 2011 in zweiter Instanz aufgehoben, Knox und Sollecito wurden freigesprochen. Dagegen hatten die Familie des Opfers und die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt. Amanda Knox war nach dem Freispruch in die USA zurückgekehrt.
Nach der Aufhebung ihres Freispruchs hat sich die US-Bürgerin Amanda Knox laut ihrem Anwalt "bestürzt" gezeigt. Die junge Frau sei "bestürzt, überrascht, weil wir dachten, dass der Fall abgeschlossen ist", sagte Carlo Dalla Vedova dem Nachrichtensender CNN am Dienstag. Knox sei aber "bereit weiter zu kämpfen".
Angehörige der Toten begrüßen Aufhebung des Freispruchs
Im Justiz-Krimi um den "Engel mit den Eisaugen" hat die Familie der getöteten Britin Meredith Kercher die Aufhebung des Freispruchs gegen die Amerikanerin Amanda Knox begrüßt. Es gebe "noch immer unbeantwortete Fragen, und wir suchen alle nach der Wahrheit", sagte Stephanie Kercher, die ältere Schwester des Opfers, dem britischen Sender Sky News. "Wir begrüßten die Entscheidung, dass ein neues Verfahren angeordnet wurde und glauben, dass es ein Schritt nach vorne ist, um einige dieser Fragen zu beantworten", sagte sie. (dpa/afp)
Der Fall Amanda Knox