Seattle. . Amanda Knox ist im Gefängnis angeblich sexuell belästigt worden. Das sagte sie in einem TV-Interview. Darin erhebt sie Vorwürfe gegen einen hochrangigen Mitarbeiter des italienischen Gefängnisses, in dem sie bis zu ihrem Freispruch inhaftiert war.
Die vor wenigen Tagen aus italienischer Haft entlassene US-Studentin Amanda Knox wirft einem Gefängnismitarbeiter sexuelle Belästigung vor. Ein hochrangiger Bediensteter habe sie während ihrer Haftzeit einmal nachts in sein Büro kommen lassen und mit ihr über Sex sprechen wollen, sagte sie dem US-Fernsehsender CBS laut einer Vorabmitteilung vom Freitag. In dem Gespräch habe er wissen wollen, „mit wem ich es getan habe, wie ich es mag und ob ich es mit ihm tun möchte“.
Seit Beginn der Woche auf freiem Fuß
Sie habe in der Situation unbedingt das Thema wechseln wollen, sagte Knox der Mitteilung zufolge. Erst später sei ihr aufgegangen, dass der Gefängnismitarbeiter eher „eine Reaktion oder eine Information von mir haben wollte“.
Die 24-jährige Knox und ihr italienischer Ex-Freund Raffaele Sollecito waren zu Wochenbeginn aus der Haft entlassen worden, nachdem sie im Berufungsprozess in Perugia von dem Verdacht freigesprochen worden waren, für den gewaltsamen Tod der britischen Austauschstudentin Meredith Kercher im November 2007 verantwortlich zu sein.
Knox hatte stets ihre Unschuld beteuert
Das Gericht erster Instanz hatte es im Jahr 2009 als erwiesen angesehen, dass Knox und Sollecito die Britin unter Einfluss von Drogen und Alkohol getötet hatten, während ein ebenfalls berauschter Bekannter die Arme des Opfers festhielt. Dieser war nach einem Teilgeständnis zu 16 Jahren Haft verurteilt worden.
Im Berufungsverfahren äußerten unabhängige Experten jedoch ernsthafte Zweifel an den DNA-Tests, die zur Verurteilung von Knox und Sollecito geführt hatten. Die beiden Angeklagten beteuerten stets ihre Unschuld. Knox ist inzwischen nach Seattle zurückgekehrt. (afp)