Stralsund. . Die Leiche eines neugeborenen Mädchens hat die Polizei Stralsund in einem Rucksack entdeckt. Die Ermittler gehen von einem Tötungsdelikt aus. Die Mutter ist bereits gefunden. Sie soll noch minderjährig sein.

Im Landkreis Vorpommern-Rügen ist die Leiche eines Babys in einem Rucksack gefunden worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts des Totschlags, wie ein Sprecher der Behörde am Freitag sagte. Die Obduktion habe ergeben, dass der Säugling bei seiner Geburt noch gelebt hat. Aus diesem Grund werde ein Tötungsdelikt vermutet.

Die Leiche des Kindes war einem Polizeisprecher zufolge am Donnerstag von Anwohnern auf einem offenen Gelände in Groß Behnkenhagen bei Stralsund entdeckt worden. Damit bestätigte er Informationen des Radiosenders Ostseewelle zum Ortsnamen.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war der Fundort eine Wiese oder ein Waldrand. Bei dem toten Kind handele es sich um ein Mädchen. Es sei möglicherweise vor drei oder vier Tagen auf die Welt gekommen. Den genauen Zeitpunkt der Geburt kennen die Rechtsmediziner noch nicht, wie der Behördensprecher sagte.

Mutter des toten Mädchens soll minderjährig sein

Zur Todesursache wollte er sich aus ermittlungstaktischen Gründen nicht äußern. Auch zu möglichen Tatbeteiligten machte er keine Angaben.

Die Identität der mutmaßlichen Mutter des Babys sei den Ermittlern bekannt, sagte ein weiterer Staatsanwaltschaftssprecher. Beamte hätten bereits mit ihr gesprochen. Nähere Angaben wollte er aus personenschutzrechtlichen Gründen nicht machen.

Bei der Mutter soll es sich um eine 17-Jährige handeln. Nach Angaben des Landkreises Vorpommern-Rügen war die Familie der jungen Frau dem Jugendamt bereits bekannt. "Es gab Hinweise auf eine mögliche Schwangerschaft. Diese wurden abgestritten und waren bei persönlichen Kontakten des Jugendamtes zu dem Mädchen auch nicht ersichtlich", teilte der Landkreis mit.

Den toten Säugling hatte ein 13 Jahre altes Mädchen gefunden. Diese sei mit dem Einverständnis ihrer Mutter jetzt in eine Einrichtung der Jugendhilfe gebracht worden und werde dort betreut, hieß es. (dapd)