Berlin. Ein fast dreijähriges Mädchen wurde tot in einem Mehrfamilienhaus in Berlin-Weißensee aufgefunden. Die Polizei ermittelt gegen die 25-jährige Mutter. Die Familie war dem Jugendamt bekannt.

Ein fast dreijähriges Mädchen ist am Dienstagmorgen tot in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses in Berlin-Weißensee aufgefunden worden. Die Polizei ermittelt gegen die 25-jährige Mutter wegen Körperverletzung mit Todesfolge und Verletzung der Fürsorgepflicht. Eine Obduktion hatte ergeben, dass das Kind an Verletzungen starb, eine vorsätzliche Tötung aber auszuschließen sei.

Die Mutter selbst hatte das Kind am Morgen gegen 5.00 Uhr leblos in der Drei-Zimmer-Wohnung in der Indira-Gandhi-Straße vorgefunden und die Rettungskräfte gerufen.

Entzündung im Bauchraum führte wohl zum Tod des Mädchens

Nach Informationen der "Bild"-Zeitung führte einem Darmriss mit anschließender Entzündung im Bauchraum zum Tod des Mädchens. Das kleine Mädchen soll sich in den vergangenen Tagen immer wieder übergeben haben. Der Zeitung zufolge sind die Eltern mit dem Kind deshalb auch in einer Arztpraxis gewesen.

Weil das Wartezimmer jedoch überfüllt gewesen sei, hätten sie die Praxis wieder verlassen, ohne dass ein Arzt das Kind gesehen habe. In der Nacht zu Dienstag sei das Mädchen dann kollabiert und gestorben. Die Polizei bestätigte diesen Bericht nicht.

Familie wurde von Jugendamt betreut

Die Familie ist dem Jugendamt bekannt. "Wir betreuen die Familie mit intensiver sozialpädagogischer Familienhilfe", sagte die Leiterin des Jugendamtes Pankow, Judith Pfennig, am Dienstag. Die Familie, die in Berlin zugezogen sei, sei über Dritte dem Jugendamt gemeldet worden. "Die Mutter brauchte Hilfe bei der Erziehung der Kinder, aber eine Kindswohlgefährdung musste zu keinem Zeitpunkt befürchtet werden", sagte Pfennig.

Neben dem gestorbenen Mädchen hat die 25-Jährige, die offenbar alleinerziehend ist, noch drei weitere Kinder: Den Zwillingsbruder des toten Mädchens, einen vierjährigen Jungen und ein zwei Monate altes Baby. Die Familie befindet sich jetzt in der Obhut des Jugendamtes.