Merzig . Grausiger Fund im saarländischen Merzig: Vier junge Autoknacker haben dort in einem Pkw eine Babyleiche entdeckt. Das tote Kind steckte in einem Rucksack. Die 23-jährige Mutter gibt an, dass das Kind bereits tot zur Welt gekommen sei. Sie ist wieder auf freiem Fuß.
Einen toten Säugling haben Autoknacker in der Nacht zu Montag in einem Kleinwagen in Merzig entdeckt. Die 23-jährige Mutter wurde bereits wenige Stunden später als frühere Halterin ermittelt, wie ein Polizeisprecher am Montag sagte. In der Vernehmung habe die Frau ausgesagt, sie habe den Jungen im Juni 2011 tot zur Welt gebracht, in einen Rucksack gesteckt und diesen im Kofferraum ihres Wagens verstaut.
Homburger Rechtsmediziner begannen laut Polizei am Montag mit der Obduktion der sterblichen Überreste. Diese soll den Ermittlern helfen, die Darstellung der Mutter zu überprüfen. Allerdings gestaltet sich die Untersuchung aufgrund der starken Verwesung äußerst schwierig. Mit dem Ergebnis wird daher frühestens am Dienstag gerechnet.
Mutter bleibt auf freiem Fuß
Die Mutter sagte den Ermittlern, sie sei mit der Situation überfordert gewesen. Sowohl bereits die Schwangerschaft als auch die Geburt habe sie versucht zu verheimlichen. Sie bleibt nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft bis auf Weiteres auf freiem Fuß.
Gefunden worden war die Babyleiche von vier Autoknackern, drei Männern und einer Frau. Auf der Suche nach Wertgegenständen durchwühlten sie einen im Auto liegenden Rucksack und stießen dabei auf den toten Säugling. Die Einbrecher alarmierten die Polizei. Das Gelände in der Nähe einer Tankstelle wurde weiträumig abgesperrt. Der Wagen stand dort offenbar seit September zum Verkauf. (dapd)