Paris. Zwei Monate nach dem Absturz eines Air France-Fliegers über dem Atlantik müssen in rund 200 Maschinen der Typen A330 und A340 die Geschwindigkeitsmesser ausgetauscht werden. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) will den Wechsel anordnen.

Paris (AP) Zwei Monate nach dem Airbus-Absturz über dem Atlantik müssen alle Fluggesellschaften die bei der Unglücksmaschine eingebauten Geschwindigkeitsmesser austauschen. Dies gelte für 200 Maschinen der Typen A330 und A340, sagte Airbus-Sprecher Stefan Schaffrath am Freitag der AP.

Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) kündigte am Freitag an, binnen 14 Tagen eine entsprechende Direktive herauszugeben, um den Austausch der sogenannten Pitot-Röhrchen der französischen Firma Thales anzuordnen. Die Fluglinie Air France teilte umgehend mit, sie werde ab nächster Woche ihre Flotte umrüsten.

Reine Vorsichtsmaßnahme

Es handelt sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, betonte Airbus-Sprecher Schaffrath. Kurz vor dem Absturz der A330 auf dem Weg von Rio de Janeiro nach Paris am 1. Juni hatten die Sonden der Air-France-Maschine keine verlässlichen Geschwindigkeitsinformation geliefert. «Aber wir wissen noch nicht, ob das der Auslöser des Absturzes war», erklärte er. Bei der Tragödie kamen 228 Menschen ums Leben, darunter 28 Deutsche.

Goodrich-Sonden verlässlicher

Nach dem Unfall erhielt Airbus Rückmeldungen über weitere Pannen mit Thales-Sonden. Die Instrumente der US-Firma Goodrich hätten sich als zuverlässiger erwiesen, heißt es. Die Passagiermaschinen sind mit jeweils drei der Röhrchen ausgestattet. Die Airlines müssen nun dafür sorgen, dass die Flugzeuge mit mindestens zwei Goodrich-Instrumenten ausgerüstet werden.

Die Sonden sitzen an der Außenschale der Cockpits und werden in den Luftstrom gehalten. Eine Vereisung oder Verstopfung durch Wassertröpfchen, Staub oder Insekten kann zu einem Ausfall der Geschwindigkeitsmesser führen. Air France hatte nach der Tragödie bereits vorsorglich Sonden des Typs Thales AA durch neue Instrumente der selben Firma vom Typ Thales BA ersetzt.

Am 13. Juli gab es aber eine Panne mit einem umgerüsteten Passagierjet. Bei einem Air-France-Flug von Rom nach Paris lieferten die Sensoren für sechs Sekunden keine Informationen. Betroffen war ein A320. Dennoch werde bei Maschinen diesen Typs keine Auswechslung vorgenommen, erklärte Air France.