Hamburg. Airbus will den Nachfolger des Erfolgsmodells A320 Medienberichten zufolge in Deutschland zusammenbauen lassen. Die Zusage soll das Unternehmen bei Gesprächen über Staatsdarlehen gegeben haben. In einigen Wochen sollen die Verhandlungen abgeschlossen sein.
Airbus will einem Zeitungsbericht zufolge die Nachfolgegeneration der erfolgreichen A320-Familie komplett in Deutschland zusammenbauen. Derzeit ist die Endmontage der Kurz- und Mittelstreckenjets zwischen Toulouse und Hamburg geteilt.
Aufträge gegen Staatsgelder
Wie die «Financial Times Deutschland» unter Berufung auf einem Airbus-Sprecher berichtete, wurde die Zusage über die deutsche Endmontage bei Gesprächen über Staatsdarlehen für den europäischen Flugzeugbauer gegeben. Die neue Baureihe soll A30X hei0en. Die A320-Modelle sind die erfolgreichsten Airbus-Flugzeuge.
Hintergrund der Zusage sind laut Zeitung Verhandlungen mit Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien über ein Staats-Darlehen über 3,3 Milliarden Euro. Das Geld soll für die Entwicklung des neuen Langstreckenmodells A350 verwendet werden, das 2013 auf den Markt kommen soll.
Verhandlungsabschluss in einigen Wochen
Wie das Blatt weiter schreibt, macht Deutschland seine Zahlungsbereitschaft für den A350 davon abhängig, dass der deutsche Anteil an der Neuentwicklung der A30X-Familie deutlich steigt. «Die Gespräche mit Airbus haben einen sehr guten Verlauf genommen», zitiert die Zeitung den Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, Peter Hintze. «Ich denke, dass wir sie in den nächsten sechs Wochen abschließen können.» Es sei dann sogar möglich, den Kredit noch in dieser Legislaturperiode vom Haushaltsausschuss absegnen zu lassen.
Traditionell halten Deutschland und Frankreich an den Airbus-Entwicklungen jeweils rund 37 Prozent der Anteile, schreibt die «FTD». Beim Großraummodell A350 solle der französische Anteil aber bei 38 bis 40 Prozent, der deutsche Anteil nur bei 31 bis 34 Prozent liegen. Deutschland poche daher auf einem Ausgleich bei der A30X-Baureihe. «Die deutsche Regierung kann optimistisch sein, dass die Arbeitsanteile am A320-Nachfolger für Deutschland höher ausfallen als beim neuen A350-Modell», sagte Hintze laut «FTD». (ap)