Berlin. . Der Berliner U-Bahn-Schläger Torben P. will die elfte Klasse besuchen, bis das Urteil rechtskräftig ist. Doch die meisten Schulen haben ihn abgelehnt. Nur eine katholische Schule fühlt sich berufen: „Wir haben eine christliche Bildungs- und Erziehungsauftrag.“

Der als U-Bahn-Schläger bekannt gewordene Torben P. geht seit Dienstag auf die katholische Liebfrauenschule in Berlin-Charlottenburg. „Wir haben einen christlichen Bildungs- und Erziehungsauftrag. Vielleicht gelingt es uns Torben ein Stück zu begleiten“, sagte der Dezernatsleiter Schule, Hochschule, und Erziehung des Erzbistums Berlin, Hans-Peter Richter, am Dienstag. Der 18-Jährige hatte zu Ostern auf dem U-Bahnhof Friedrichstraße einen damals 29-Jährigen angegriffen und mit mehreren Tritten auf dem Kopf schwer verletzt.

Er war in der vergangenen Woche wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung zu einer Jugend-Haftstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, die Verteidigung hat Revision eingelegt.

Schulpsychologin soll Torben P. im Unterricht beobachten

Bis das Urteil rechtskräftig wird, kann Torben P. die elfte Klasse der Schule besuchen. Darauf haben sich nach Angaben von Hans-Peter Richter Elternvertreter und die Liebfrauenschule geeinigt. Torben P. und seine Familie hatten die Schule um die Aufnahme gebeten, nachdem er von allen anderen angefragten Schulen abgewiesen wurde, hieß es weiter.

Die Liebfrauenschule sei ein Gymnasium für Hochbegabte mit Leistungsschwächen. Eine Schulpsychologin solle Torben P. während des Unterrichts beobachten. Große Proteste von den Eltern seien nach Richters Worten ausgeblieben. Nur ein Lehrer hätte sich verweigert, den 18-Jährigen zu unterrichten. Daraufhin habe Torben P. in dem Fach den Kurs wechseln müssen. (dapd)