Berlin. . Die beiden Männer, die am Samstag in Berlin einen 23-Jährigen angegriffen haben, sind offenbar bereits polizeibekannt. Gegen sie wurde Haftbefehl wegen Körperverletzung mit Todesfolge erlassen. Das Opfer war auf der Flucht vor den Schlägern von einem Auto überfahren worden.

Nach dem Tod eines 23-Jährigen, der auf der Flucht vor Angreifern aus einem Berliner U-Bahnhof verunglückt war, sitzen zwei Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Gegen die zwei 21 und 22 Jahre alten mutmaßlichen Angreifer sei am Sonntagabend Haftbefehl wegen Körperverletzung mit Todesfolge erlassen worden, sagte eine Polizeisprecherin am Montag in Berlin. Die beiden Männer sind der Polizei demnach bereits durch andere Delikte wie Körperverletzung einschlägig bekannt.

Der 23-Jährige war am frühen Samstagmorgen auf der Flucht vor drei Männern aus dem U-Bahnhof Kaiserdamm auf die Straße gerannt, wo er nach Polizeiangaben von einem Auto überrollt wurde. Nach bisherigen Erkenntnissen sollen der junge Mann und ein Begleiter zuvor in dem U-Bahnhof von drei Unbekannten angegriffen worden sein.

Verdächtige stellten sich selbst

Während sein Freund unbeschadet entkommen konnte, lief der 23-Jährige auf die Fahrbahn am Kaiserdamm und wurde von dem Auto erfasst. Er erlag noch am Unfallort seinen Verletzungen. Sein 22-jähriger Begleiter hatte vergebens versucht, ihn zu reanimieren.

Am Samstagabend stellten sich zwei Tatverdächtige der Polizei, die Mordkommission übernahm die Ermittlungen. Die beiden jungen Männer räumten ein, an einer Konfrontation auf dem U-Bahnhof beteiligt gewesen zu sein. Wie es zu der körperlichen Auseinandersetzung kam, war zunächst noch unklar.

In Berlin war es in der Vergangenheit immer wieder zu brutalen Übergriffen an U-Bahnhöfen gekommen. Gegen den U-Bahn-Schläger Torben P. soll am Montag das Urteil verkündet werden. Der 18-jährige Gymnasiast ist angeklagt, auf einen 29-jährigen Mann auf dem U-Bahnhof Friedrichstraße, brutal eingetreten zu haben. Von der Polizei veröffentlichte Sequenzen aus einem Überwachungsvideo, die Teile des Übergriffs zeigen, hatten für eine heftige öffentliche Debatte über den Fall gesorgt. (afp/dapd)