Peking. . Beim Zusammenprall zweier Schnellzüge in China hat es am Samstag mindestens 35 Tote gegeben. 191 Menschen wurden verletzt, wie staatliche Medien meldeten. Einige Waggons stürzten von einer Brücke. Grund der Zugkatastrophe war ein Blitzschlag.

Mindestens 35 Menschen, darunter eine Ausländerin, sind am Samstag beim Zusammenprall zweier Schnellzüge in China ums Leben gekommen. 191 Menschen wurden verletzt, wie staatliche Medien meldeten. Den Berichten zufolge prallte ein Hochgeschwindigkeitszug auf einen anderen auf, der wegen eines Stromausfalls nach einem Blitzschlag liegen geblieben war. Vier Wagen des auffahrenden Zuges stürzten dabei von einer Brücke 20 bis 30 Meter in die Tiefe.

Stunden nach dem Unglück waren immer noch Fahrgäste in den Trümmern eingeklemmt, wie die Nachrichtenagentur Xinhua meldete, Staatspräsident Hu Jintao und Ministerpräsident Wen Jiabao riefen dazu auf, alles zu ihrer Rettung zu tun. Bilder vom Unglücksort Wenzhou in der Provinz Zhejiang zeigen einen Wagen unterhalb des Viadukts auf der Seite liegend und einen zweiten senkrecht an die Brücke gelehnt stehen. Rettungskräfte hätten viele Reisende aus den abgestürzten Wagen gezogen, berichtete Xinhua unter Berufung auf Augenzeugen.

Zusammenprall mit 150 Stundenkilometern?

Der erste Zug kam aus der Provinzhauptstadt Hangzhou, der zweite war von Peking nach Shanghai unterwegs. Beide waren Hochgeschwindigkeitszüge der ersten Generation vom Typ D, die mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 150 Stundenkilometern nicht so schnell sind wie die auf der kürzlich eröffneten neuen Schnellstrecke Peking-Shanghai.

China hat Milliarden in den Bau eines Hochgeschwindigkeitsnetzes investiert und plant weitere Ausgaben. Bei der am 30. Juni eröffneten Vorzeigelinie zwischen Peking und Shanghai allerdings häufen sich Stromausfälle und andere Fehlfunktionen. Das Milliardenprojekt wird begleitet von Korruptionsvorwürfen; im Frühjahr musste Bahnminister Liu Zhijun gehen. (ap)