Kairo. . Verteidigungsminister Mohammed Hussein Tantawi hat das Zepter von Mubarak übernommen. Bis auf Weiteres leitet der 75-Jährige den Militärrat, der nun die Macht in Ägypten. Jetzt versinken Kairo und andere Städte Ägyptens in einem Jubelmeer.

Er ist der neue starke Mann in Ägypten: Verteidigungsminister Mohammed Hussein Tantawi. Ob der enge Vertraute des am Freitag zurückgetretenen Präsidenten Husni Mubarak nur ein Mann des Übergangs ist, wird sich zeigen. Der 75-jährige Marschall leitet bis auf Weiteres den mächtigen Militärrat, der nach Mubaraks Abgang alle Macht im Land ausübt.

Tantawi blickt auf eine 20-jährige Karriere als Chef der ägyptischen Streitkräfte zurück. Als Heeresoffizier stand er schon während der Suez-Krise 1956, während des Sechs-Tage-Krieges 1967 sowie im Jom-Kippur-Krieg im Jahr 1973 in den Reihen des Militärs. Ansonsten ist über den asketisch wirkenden Mann an der Spitze des ägyptischen Militärapparats wenig bekannt.

Die Enthüllungsplattform Wikileaks konnte im Zuge der Veröffentlichung der US-Diplomatendepeschen mit einigen Details zu Tantawi aufwarten: US-Diplomaten beschrieben ihn in ihren nach Washington gekabelten Memos als "charmant und taktvoll", aber auch als "alt und dem Wandel abgeneigt". Tantawi und Mubarak seien beide auf "die Stabilisierung des Regimes" aus und wollten den "Status quo bis ans Ende ihrer Tage" aufrechterhalten. Beiden mangele es an Energie und Visionen, "um die Dinge anders zu gestalten", hieß es in den Depeschen.

Die unter dem Oberfell Tantawis stehende Armee ist weitgehend von US-Militärhilfen abhängig. Rund 1,3 Milliarden (960 Millionen Euro) Dollar überweist Washington den Militärs am Nil jährlich. Die US-Regierung wird ihren Einfluss zu nutzen wissen, und Tantawi auf die Finger schauen. Der erklärte am Freitag umgehend, dass die Armee den "Willen des Volkes" achten werde. Dass aber hieße, dass die alten Gefährten Mubaraks allesamt weichen müssten.

Obama ruft zur Demokratisierung auf

US-Präsident Barack Obama hat die neue ägyptische Militärregierung zu demokratischen Reformen aufgerufen. Die neue Führung in Kairo müsse "glaubwürdig den Weg zu freien und fairen Wahlen ebnen", sagte Obama am Freitag im Weißen Haus. "Die Menschen haben klar gemacht, dass sie nichts weniger als eine echte Demokratie akzeptieren werden", sagte der Präsident weiter. "Ägypten wird nie mehr sein wie zuvor." Obama äußerte die Erwartung, dass noch "schwierige Tage" vor dem Land liegen werden: "Das ist nicht das Ende des Übergangs, sondern erst der Anfang."

Obama würdigte das Vorgehen der ägyptischen Streitkräfte als "patriotisch und verantwortungsvoll". Er stellte eine Reihe von Forderungen an die neue Führung: Sie müsse die Bürgerrechte schützen, den Ausnahmezustand aufheben sowie die Verfassung reformieren, "um diesen Wandel unumkehrbar zumachen". In der Übergangsphase müssten "alle Stimmen Ägyptens mit an den Tisch gebracht werden". Der Präsident hob insbesondere die Gewaltlosigkeit und "menschliche Würde" hervor, mit denen die Opposition den Wandel bewirkt habe. "Ägypten hat uns inspiriert", sagte Obama.

Mubaraks Rücktritt

Unter dem Druck der Massenproteste ist die Ära des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak zu Ende gegangen. Angesichts "der schwierigen Umstände" habe sich Mubarak entschieden, seinen Posten zu räumen und die Armee mit der Führung des Landes zu betrauen, sagte Vizepräsident Omar Suleiman am Freitag in einer Fernsehansprache. Die Demonstranten auf dem Tahrir-Platz in Kairo brachen daraufhin in frenetischen Jubel aus.

Mubarak war am Nachmittag mit seiner Familie in den Badeort Scharm el Scheich am Roten Meer geflogen, wo er eine Villa besitzt. Die Schweizer Regierung fror alle Gelder Mubaraks und seiner Angehörigen in der Schweiz ein.

Das Regime wankt, der Platz der Befreiung bebt. Menschen fallen sich in die Arme, singen, tanzen, strecken die Hände zu Himmel. Andere sinken auf die Knie und beten. „Endlich sind wir frei“, rufen sie weinend und immer wieder „Freiheit, Freiheit“. Feuerwerk am Himmel von Kairo, Gewehrsalven hallen durch die Straßen. „Das Volk hat das Regime zum Sturz gebracht“, riefen die Protestanten. Unmittelbar danach brachen in Kairo und anderen Städten Jubelfeiern aus, Autokonvois fuhren hupend durch die Straßen.

Merkel fordert freie Wahlen

Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßte den Rücktritt des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak und mahnte einen friedlichen Machtübergang an. "Präsident Mubarak hat mit seinem Rücktritt heute dem ägyptischen Volk einen letzten Dienst erwiesen", sagte die Kanzlerin am Freitag in Berlin. Sie freue sich mit den Menschen in Ägypten, die zu Millionen auf die Straße gegangen seien. "Ich wünsche ihnen vor allen Dingen eine Gesellschaft, die ohne Korruption, ohne Zensur, ohne Verhaftung und Folter sein wird." Deutschland werde die Entwicklung in Ägypten nach Kräften unterstützen. "Am Ende dieser Entwicklung müssen freie Wahlen stehen." Auch müsse Ägypten seine Verträge mit Israel einhalten.

18 endlose Tage hatten die Demonstranten auf diese Nachricht gewartet, die Vizepräsident Omar Suleiman im Fernsehen verlaß. Die präsidialen Vollmachten lägen nun beim Obersten Gremium der Streitkräfte. Oppositionsführer Mohamed ElBaradei erklärte: "Das Land ist nach Jahrzehnten der Unterdrückung befreit."

Mehr als 300 Menschen sind in dieser Zeit durch Polizeikugeln, Tränengasgranaten oder Messerstiche gestorben, mindestens 5000 wurden durch staatliche Schläger verletzt. Dann, am Freitagabend um kurz nach 18 Uhr, versinkt das Epizentrum des Volksaufstandes in ein jubelndes Fahnenmeer. Kein Millimeter Platz ist mehr frei in diesem historischen Augenblick. Zehntausende stauen sich zurück auf den Nilbrücken. Aus allen Himmelsrichtungen hört man Autos hupend durch die Stadt rasen. Lächelnd schauen die Soldaten von ihren Panzern herab auf das ausgelassene Treiben vor ihren Füßen. „Revolution 2.0: Mission Accomplished“ twitterte Ägyptens bekanntester Blogger Wael Ghonim an seine weltweite Netzgemeinde. Der 30-jährige Google-Werbemanager hatte am 25. Januar per Facebook mit seinem Aufruf zum ersten „Tag des Zorns“ die Revolution in Ägypten ins Rollen gebracht.

Vom eigenen Volk davongejagt

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Bis zum letzten Atemzug – so hat Hosni Mubarak stets gesagt - wolle er Präsident Ägyptens bleiben. Nie hat er sich träumen lassen, dass ihn sein eigenes Volk mit einem Massenaufstand davonjagen würde. 18 Tage dauerten Machtkampf und Nervenkrieg zwischen dem alten Potentaten und der Millionenschar seiner jungen Untertanen. 18 Tage lang gingen Tag für Tag Hunderttausende auf die Straße und skandierten „Hau ab, Mubarak“, „Stellt Mubarak vor Gericht“ und am Ende sogar „Hängt Mubarak auf“.

Eine Million Urlauber verließ Hals über Kopf das Land, tausende Kriminelle ließ das Regime aus den Gefängnissen laufen, damit sie nachts die eigene Bevölkerung terrorisierten. Doch zum ersten Mal in der Geschichte Ägyptens ließen sich die Menschen nicht mehr einschüchtern. Sie hatten die Nase voll von Polizeischlägern und Folterern, von der Armut vieler und der Selbstbereicherung weniger, von Arbeitslosigkeit, Korruption und täglicher Willkür.

18 Tage klammerte sich der 82-jährige ehemalige Jet-Pilot noch an seinen Thron, am Abend zuvor hatte er sein Volk noch einmal 17 Minuten lang mit langatmigen Beteuerungen und Ermahnungen, mit nebulösen Versprechungen und starrköpfigen Vorwürfen provoziert. Nur in einem beiläufigen Nebensatz ließ er die Bemerkung fallen, er habe „gewisse Kompetenzen“ auf Vize Omar Suleiman übertragen – welche genau, das sagte er nicht. Mehrfach drohte er seinem Untertanen mit Chaos und Anarchie, wenn er die Macht vorzeitig aus der Hand geben müsse. Doch dann gab er auf – unter dem Druck seines Volkes und dem Druck der Generäle, die ihren ehemaligen Kameraden am Ende nicht mehr stützen wollten. Die Armee habe „Schritte eingeleitet, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten“, erklärte das Oberkommando unter Leitung von Verteidigungsminister Mohammed Hussein Tantawi, was seit mehr als 24 Stunden zu einer „Sitzung ohne Ende“ zusammen saß.

Fast drei Jahrzehnte hatte Hosni Mubarak am Nil alle Fäden in der Hand gehalten – als unangefochtener Patriarch der Nation und als international geschätzter Garant von Stabilität. Mehr als die Hälfte der 80 Millionen Ägypter kennen nur ihn als Staatsoberhaupt. Länger regiert am Nil haben während der letzten 5000 Jahre nur der antike Pharao Ramses II. und Mohammed Ali Pasha Anfang des 19. Jahrhunderts, der als Begründer des modernen Ägyptens gilt.

Kein charismatischer Volkstribun

Als islamische Extremisten am 6. Oktober 1981 seinen Vorgänger Anwar as-Sadat bei einer Militärparade erschossen, stand Vize Mubarak direkt neben ihm auf der Ehrentribüne. Zeitlebens hinterließ die hautnah erlebte Mordtat bei ihm tiefes Misstrauen gegenüber allen islamistischen Kräften. Acht Tage später bereits wurde der meist unergründlich und eisern lächelnde Ex-General zum neuen Staatschef des tief geschockten Ägyptens vereidigt. Er war kein charismatischer Volkstribun wie Nasser und kein schillernder Medienstar wie Sadat. Und erst mit der Zeit ließ „der Mann der leisen Gesten“, wie ihn Time-Magazin damals charkterisierte, eigene Akzente erkennen. 1982 übersah er den endgültigen Rückzug Israels aus dem Sinai, für Ägypten die wichtigste Frucht des Friedensvertrags von Camp David.

Parallel dazu bemühte er sich mit zäher Beharrlichkeit, die durch Sadats Israelpolitik gekappten Fäden zu den arabischen Staaten wieder anzuknüpfen – mit Erfolg. 1989 wurde Ägypten erstmals wieder zu einem Treffen der Arabischen Liga eingeladen, ein Jahr später das Hauptquartier von Tunis zurück nach Kairo verlegt. Mubarak machte Ägypten aber auch zu einem zentralen strategischen Partner der Vereinigten Staaten in der Region, was Washington mit milliardenschweren Militär- und Wirtschaftshilfen honorierte. Im Nahostkonflikt verstand er sich als ehrlicher Makler, auch wenn er es zeitlebens vermied, zu einem offiziellen Staatsbesuch nach Israel zu reisen. Am liebsten inszenierte er sich als gesuchter Gesprächspartner auf internationalem Parkett, bei dem sich die „Großen der Welt“ in Kairo oder Sharm el Sheikh die Klinke in die Hand geben. Seine pseudodemokratischen Wiederwahlen 1987, 1993 und 1999 ohne Gegenkandidaten und mit neo-sowjetischen Prozentziffern waren stets reine Formsache. Erst beim letzten Mal 2005 gab es auf amerikanischen Druck eine Handvoll Gegenkandidaten – alle chancenlos gegen die massiven Wahlmanipulationen des Regimes.

Politisch wie historisch, kulturell wie strategisch blieb Ägypten auch unter seiner Regie ein Schwergewicht in der arabischen Welt. Jeder vierte Araber ist Ägypter. Und wenn Tunis der Vorreiter war, setzt Kairos erfolgreiche Revolution jetzt ein Fanal für die gesamte Region. Schon für die kommende Woche haben Aktivisten in Algerien, Libyen und dem Jemen das Volk zu Demonstrationen aufgerufen. In Jordanien, Saudi-Arabien und den Golfstaaten gärt es vernehmlich. Und auch im Iran wächst wieder die Unruhe in der Bevölkerung, deren grüne Massenproteste im Juni 2009 mit brutaler Macht zum Schweigen gebracht worden waren.

30 Jahre Mubarak

Der ägyptische Präsident Hosni Mubarak ist nach 30 Jahren an der Macht zurückgetreten. Foto: afp
Der ägyptische Präsident Hosni Mubarak ist nach 30 Jahren an der Macht zurückgetreten. Foto: afp © AFP
Mubarak bei einem Treffen mit dem tunesischen Präsident Zine el-Abidine Ben Ali im Jahr 2004. Foto: afp
Mubarak bei einem Treffen mit dem tunesischen Präsident Zine el-Abidine Ben Ali im Jahr 2004. Foto: afp © AFP
Mubarak mit dem israelischen Premier Benjamin Netanjahu im ägyptischen Sharm El-Sheich im Mai 1997. Foto: Reuters
Mubarak mit dem israelischen Premier Benjamin Netanjahu im ägyptischen Sharm El-Sheich im Mai 1997. Foto: Reuters © Reuters
Mubarak und das libysche Staatsoberhaupt Muammar al-Gaddafi 1989. Foto: Reuters
Mubarak und das libysche Staatsoberhaupt Muammar al-Gaddafi 1989. Foto: Reuters © Reuters
Mubarak begrüßt das Militär in Kairo im Jahr 1989. Foto: Reuters
Mubarak begrüßt das Militär in Kairo im Jahr 1989. Foto: Reuters © Reuters
US-Präsident Ronald Reagan und Hosni Mubarak sitzen 1988 im Oval Office. Foto: Reuters
US-Präsident Ronald Reagan und Hosni Mubarak sitzen 1988 im Oval Office. Foto: Reuters © Reuters
Und noch ein US-Präsident: Mubarak und George W. Bush schütteln sich 2001 die Hände. Foto: Reuters
Und noch ein US-Präsident: Mubarak und George W. Bush schütteln sich 2001 die Hände. Foto: Reuters © REUTERS
Mubarak mit seinem Vorgänger Anwar Sadat auf einer Militärparade im Jahr 1981. Auf dieser Veranstaltung fiel Sadat einem Attentat zum Opfer, Mubarak wurde kurz darauf Präsident. Foto: afp
Mubarak mit seinem Vorgänger Anwar Sadat auf einer Militärparade im Jahr 1981. Auf dieser Veranstaltung fiel Sadat einem Attentat zum Opfer, Mubarak wurde kurz darauf Präsident. Foto: afp © AFP
Schließlich: Muburak und Barack Obama im vergangenen Jahr im weißen Haus. Foto: Reuters
Schließlich: Muburak und Barack Obama im vergangenen Jahr im weißen Haus. Foto: Reuters © REUTERS
1999 treffen sich Mubarak und der amerikanische Präsident Bill Clinton. Foto: Reuters.
1999 treffen sich Mubarak und der amerikanische Präsident Bill Clinton. Foto: Reuters. © REUTERS
Mubarak mit Palästinenserpräsident Yassir Arafat und dem israelischen Premier Ehud Barak im Jahr 2000. Foto: Reuters
Mubarak mit Palästinenserpräsident Yassir Arafat und dem israelischen Premier Ehud Barak im Jahr 2000. Foto: Reuters © REUTERS
Mubarak und der italienische Premierminister Silvio Berlusconi im vergangenen Jahr in Rom. Foto: afp
Mubarak und der italienische Premierminister Silvio Berlusconi im vergangenen Jahr in Rom. Foto: afp © AFP
Papst Johannes Paul II. und Mubarak im Jahr 2000 in Kairo. Foto: afp
Papst Johannes Paul II. und Mubarak im Jahr 2000 in Kairo. Foto: afp © AFP
1992 trifft Mubarak Prinzessin Diana. Foto: afp
1992 trifft Mubarak Prinzessin Diana. Foto: afp © AFP
Der russische Präsident Dmitri Medwedew trifft Mubarak 2008 in Moskau. Foto: afp
Der russische Präsident Dmitri Medwedew trifft Mubarak 2008 in Moskau. Foto: afp © AFP
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Sein Leben

Geboren wurde der Langzeit-Pharao am 4. Mai 1928 in dem Fellachendorf Kafr-el-Moseilha im Nil-Delta, deren Bewohner als besonders schlau und gerissen gelten. Sein Vater war Justizbeamter. Nach seiner Ausbildung zum Kampfpilot in der Sowjetunion Anfang der sechziger Jahre machte er schnell Karriere. 1967 wurde er Kommandeur der Luftwaffenakademie in Kairo, zwei Jahre später Stabschef und dann 1972 Oberbefehlshaber der Luftwaffe, die sich im Jom-Kippur-Krieg 1973 wesentlich besser schlug als zuvor im Sechstagekrieg 1967. Seine Offiziere damals nannten ihn „härter als Rommel, aber menschlich o.k.“ Als „Held des Oktoberkriegs“ gefeiert, ernannte Anwar as-Sadat den politisch Unerfahrenen überraschend zu seinem Vizepräsidenten.

Die israelischen Unterhändler bei den Friedensgesprächen beeindruckte er mit seiner Effizienz, seiner präzisen Vorbereitung und seinem sachlichen, unprätentiösen Verhandlungsstil. „Kriege lösen niemals Probleme – sie bringen nur Blutvergießen und die Vernichtung von Ressourcen“, diese Erkenntnis brachte er aus seinen Armeejahren mit in seine politische Karriere. Über sein Privatleben wissen die Ägypter sehr wenig. In jüngeren Jahren soll er gerne Squash gespielt haben. Zur Entspannung mag er traditionelle arabische Musik, auch wenn er nie in einem Konzert gesehen wurde. Seit 1958 war er mit seiner Frau Suzanne Thabet verheiratet. Das Paar hat zwei Söhne - Alaa und Gamal.

Hart gegen seine Gegner

Wenn es gegen politische Gegner ging, war Mubarak bis zuletzt nie zimperlich. Dreißig Jahre lang beherrschte seine National-Demokratische Partei (NDP) nach Belieben das Parlament und agierte stets als treuer Erfüllungsgehilfe ihres allgewaltigen Vormanns. Mediengewandte Konkurrenten im Kabinett wie der langjährige Verteidigungsminister Mohammad abu Ghazala und frühere Außenminister Amr Mussa lobte Mubarak auf andere Posten weg, damit sie ihm nicht gefährlich werden konnten. Seinen Herausforderer bei der Präsidentenwahl 2005, Ayman Nour, der mit acht Prozent einen Achtungserfolg erringen konnte, ließ er anschließend unter fadenscheinigen Vorwänden jahrelang inhaftieren.

Am 11. Februar war er nun selbst an der Reihe. Eine Million Menschen feierten auf dem Tahrir-Platz das Ende der Ära Mubarak – und eine historische Wende, die vor drei Wochen noch niemand für möglich gehalten hätte. Offenbar steht nun der vor kurzem ernannte Vizepräsident Omar Suleiman offiziell an der Spitze des Staates. Unklar blieb, ob er nun eine wirklich Übergangsregierung der nationalen Einheit bilden wird, die Ägyptens Weg in eine Demokratie organisiert. Die Menschen auf dem Tahrir-Platz aber können es einfach nicht fassen. Sie haben Mubaraks Regime besiegt, das eine Generation lang unbesiegbar erschien. Manche aber ahnen bereits, dass die wirkliche Bewährungsprobe für Ägypten jetzt erst richtig beginnt. (mit rtr/dapd)