Essen. . Sollten weder die SPD noch die Grünen am Ende eines sicher längeren Diskussionsprozesses, den man nachvollziehen kann, über ihren Schatten springen, sind Neuwahlen der einzige Ausweg. Diese Option ist ein Merkel-Trumpf: Eine beliebte Kanzlerin träte an gegen – ja, gegen wen eigentlich?
Natürlich war es eine Eselei, die Grünen links von der SPD zu platzieren und der Rückzug von Deutschlands wohl arrogantestem Politiker ist daher nur konsequent.
Für die Grüne Wahlniederlage hatte Jürgen Trittin die blöden Deutschen verantwortlich gemacht, noch mal sein O-Ton zum feinschmecken: Die gesellschaftliche Mehrheit „war in ihren Überzeugungen noch nicht so weit, wie wir das zu Beginn unseres Wahlkampfs dachten“. Da sind sie wieder, die Grünen als besserwisserische Oberlehrerpartei.
Aber reden wir über was Wichtiges, reden wir über Neuwahlen. Sollten weder die SPD noch die Grünen am Ende eines sicher längeren Diskussionsprozesses, den man psychologisch nachvollziehen kann, dann doch nicht über ihren Schatten springen, sind diese der einzige Ausweg.
Bei Neuwahlen käme die FDP wohl wieder in den Bundestag
Die Neuwahl-Karte ist ein Merkel-Trumpf: Eine beliebte Kanzlerin träte an gegen – ja, wen eigentlich? Jedenfalls gegen Parteien, von denen es dann heißen würde, sie hätten ihre Partei- über die Staatsräson gestellt. So etwas macht einen nicht größer, sondern kleiner.
Überdies wäre dann die Wahrscheinlichkeit groß, dass die FDP wieder herein käme und es für Schwarz-Gelb doch reicht. Lindner hat in NRW schon mal vorgemacht, wie man aus vorhergesagten zwei tatsächliche acht Prozent macht. Merkels letzter Trumpf macht es wahrscheinlich, dass sich doch noch jemand vorher erbarmt, mit ihr zu regieren.
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