Witten. Der Hausmeister des Bethauses dürfte die Wiedereröffnung des bekannten Denkmals im Wittener Muttental nicht mehr hautnah erleben. Er muss raus.
- Hausmeister des Bethauses in Witten muss Dienstwohnung verlassen und Job aufgeben
- Er wohnte seit Oktober in dem denkmalgeschützten Gebäude
- Wabe hat Sanierung der Innenräume abgeschlossen
Unruhe im Muttental. Die Wittener Gesellschaft für Arbeit und Beschäftigungsförderung (Wabe) setzt den Hausmeister des Bethauses der Bergleute vor die Tür. Der 61-Jährige muss sowohl seine Dienstwohnung verlassen als auch seinen Job aufgeben. Die Wabe ist aber offenbar im Recht.
Der Grund scheint ein persönliches Problem des Mitarbeiters zu sein, dessen Namen die Redaktion hier nicht nennt. „Die Wohnung sieht nicht mehr so aus, wie wir es uns vorstellen“, sagt Wabe-Geschäftsführer Mark Kohlberger. Man habe ihn als Hausmeister eingestellt und eine Chance geben wollen. „Das hat leider alles nicht funktioniert. Deshalb sehen wir uns zu diesem Schritt gezwungen.“ Bis zu diesem Freitag (21.2.) um elf Uhr soll er die Wohnung räumen.
Wittener Wabe-Chef: „Wir bedauern das alles sehr“
Vor knapp zwei Wochen habe man den Wittener darüber informiert. Da lag er im Krankenhaus, um sich behandeln zu lassen. Seit Oktober hat der Mann im Bethaus gelebt. „Wir haben schon damals gesagt, dass er hier nicht mehr wohnen kann, wenn er das Problem nicht in den Griff bekommt“, sagt Kohlberger. Die Wabe habe ihm auch einen Betreuungsplatz angeboten. „Das hat er aber nicht angenommen. Wir bedauern das alles sehr.“
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Für Unverständnis sorgt das Ganze bei Mike Frickmann. Er ist ein Freund des Hausmeisters und hat ihn im Krankenhaus kennengelernt. „Wir wissen nicht mehr weiter“, sagt der 48-Jährige. Niemand habe sich um seinen Freund gekümmert. Dessen Problem sei erst aufgrund eines Vorfalls im Dezember wieder aufgfetaucht. „Da wurde er im Bethaus überfallen und hat seitdem Angst.“

Seiner Meinung nach könne man den Mietvertrag auch nicht einfach so kündigen. „Ich glaube nicht, dass so eine Abmachung mit einem Mietvertrag zusammenhängen kann.“, sagt Frickmann. So habe die Wabe die Vorgabe gemacht, dass der Hausmeister sein Problem in den Griff bekommt, damit er seiner Arbeit weiter nachgehen kann und auch in der Wohnung bleiben darf.
Freund des Hausmeisters in Witten: „Er hat der Wabe so viel gegeben“
„Er hat der Wabe so viel gegeben und war auch für die Ruhrtal-Ranger aktiv“, sagt Mike Frickmann über seinen Bekannten. Im Bethaus sei dieser aber kaum unterstützt worden. „Ich frage mich auch, wo er denn jetzt hin soll. Man findet doch nicht einfach so eine Wohnung.“
Einen Schritt zurück wird es nicht geben. „Wir müssen jetzt leider die rechtlichen Mittel ausschöpfen“, sagt Wabe-Chef Mark Kohlberger. Bereits am Mittwochnachmittag (19.2.) ist die Polizei zum Räumungstermin am Bethaus angerückt. Beim anstehenden Umzug wolle man den Mitarbeiter unterstützen.
Wiedereröffnung in Witten nach größerer Sanierung
Was das Bethaus angeht, gibt es aber auch gute Nachrichten. Das Wahrzeichen des Muttentals ist seit dem
Weggang von Schmied Rainer Simmat im September 2023 bekanntlich geschlossen. Inzwischen ist es aufwändig saniert worden. „Es gab einen großen Renovierungsstau“, sagt Wabe-Geschäftsführer Mark Kohlberger. Nun soll am ersten April-Wochenende (4./5.4.) die Wiedereröffnung gefeiert werden.
„Die Innenräume sind fertig und es sieht wirklich gut aus“, so Kohlberger. Es gebe eine neue Theke, neue Kühlschränke, der Boden sei abgeschliffen worden. Den Außenbereich habe man begradigen lassen. „Heute haben wir einen neuen Imbisswagen gekauft“, sagte der Wabe-Chef am Donnerstag (20.2.).

Den wolle man, mit Holz verkleidet, in eine Mulde auf der Außenterrasse setzen. Während der Öffnungszeiten von Donnerstag bis Sonntag soll man dort dann kleine Snacks bekommen - Kaffee und Kuchen, Pommes und Würstchen. Der Vertrag mit der Fiege-Brauerei sei auch unter Dach und Fach, so dass sich die ersten Gäste auf eine schicke Außenbestuhlung freuen könnten.
Ein neuer Schmied wird immer noch für das Bethaus in Witten gesucht
Vieles musste abgerissen werden, „die alte Schmiedehütte, die Garagentore, die Grillhütte“, so Kohlberger. Nun säen die Kollegen vom Garten- und Landschaftsbau bald Rasen, so dass außen ebenfalls wieder alles schön wird. Das Bethaus erwacht zu neuem Leben. Nur ein neuer Schmied ist noch nicht gefunden worden. Hier sei das Stadtmarketing intensiv auf der Suche. Der Wabe-Chef könnte sich eine Zusammenarbeit mit dem Freilichtmuseum in Hagen vorstellen, wo die Wabe eine Kleinwegebahn betreibt.
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