Witten/Schwelm. Der EN-Kreis kritisiert die Landesregierung: In der Corona-Zeit habe es einen Krisenstab gebraucht. Es ist nicht die einzige offene Frage.

  • Der EN-Kreis zieht eine bittere Bilanz fünf Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie
  • Kritik übt der Kreis an der NRW-Landesregierung in Düsseldorf
  • Dennoch verschweigt die Kreisverwaltung keineswegs, was gut funktioniert hat.

Der Ennepe-Ruhr-Kreis hat die NRW-Landesregierung dafür kritisiert, dass sie während der Corona-Pandemie keinen Krisenstab eingerichtet hat. Das teilte Kreissprecher Ingo Niemann auf Anfrage mit.

In einem Krisenstab kommen alle Ressorts der Landesregierung zusammen. Während der Corona-Pandemie waren medizinische, rechtliche und finanzielle Fragen zu klären.

EN-Kreis lobt Zusammenarbeit mit Bezirksregierung Arnsberg

Die Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Arnsberg sei „sehr gut und konstruktiv“ gewesen. Rechtliche Auslegungsfragen hätten mit dem Gesundheitsministerium in Düsseldorf „meist geklärt“ werden können.

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Eine Bewertung der Corona-Maßnahmen im Rückblick will der Kreis vorerst noch nicht vornehmen. Es fehle eine fachliche Analyse des Robert-Koch-Instituts (RKI), so Niemann. Auch eine Untersuchung der aus medizinischen Empfehlungen abgeleiteten Maßnahmen und rechtlichen Regelungen liege noch nicht vor.

Forschende und Pharmaindustrie sollten Zeit gewinnen

Allerdings wirbt Niemann grundsätzlich für Verständnis, dass Maßnahmen für die zeitweilige Schließung von Geschäften, öffentlichen Einrichtungen, Schulen, Kindergärten und Altenheimen worden seien. Die Entscheidungen seien mit Blick auf eine unbekannte Krankheit getroffen worden. Sie sollten die Ausbreitung der Krankheit bremsen. Zudem sollten Forschende und Pharma-Industrie Zeit für die Entwicklung von Impfstoffen gewinnen.

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295 Menschen sind im Ennepe-Ruhr-Kreis innerhalb von fünf Jahren an Covid verstorben. Die erste Infektionswelle durch das Corona-Virus erfasste NRW im März 2020. In Witten wurden binnen fünf Jahren rund 48.000 Infektionsfälle erfasst.

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