Witten. Wie geht es mit dem Bogestra-Betriebshof weiter? Die SPD fordert den Umzug des THWs an den Standort. Eine schnelle Lösung scheint schwierig.

Spätestens Ende 2025 wird die Bogestra ihren Betriebshof an der Crengeldanzstraße in Witten schließen. Das Nahverkehrsunternehmen will sich zukünftig auf zwei Standorte in Bochum und Gelsenkirchen konzentrieren. Nun gibt es Diskussionen um die weitere Nutzung in Witten. Die SPD schlägt vor, dass das Technische Hilfswerk (THW) dort hinziehen könnte.

So ist der Bundestagsabgeordnete und Wittens SPD-Chef Axel Echeverria bereits seit einiger Zeit im Kontakt mit den Verantwortlichen des Hilfswerks. Er wolle das THW dabei unterstützen, einen neuen Standort zu finden. Denn die Räume an der Goethestraße werden allmählich zu klein. Eigentlich war das Ganze auch nur als zweijährige Übergangslösung gedacht, die nun allerdings schon seit fast acht Jahren andauert.

Bisheriger THW-Standort in Witten ist zu klein

Mittlerweile sind die Flächen zu klein und die Wegstrecken zu lang. „Gerade bei einer zum Großteil ehrenamtlich getragenen Organisation müssen die Helfer optimale Bedingungen für ihre Arbeit vorfinden, mit langfristiger Planungssicherheit“, sagt Axel Echeverria. Er habe sich deshalb bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben dafür eingesetzt, Gelder für einen Neubau zu bewilligen.

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7000 Quadratmeter groß müsste die Hoffläche für das THW nach den gängigen Richtlinien sein. Der Wittener Ortsverband verfügt in der Goethestraße nur über knapp die Hälfte. 13 Hallentore müsste es geben, damit die Fahrzeuge im Notfall jederzeit alle unabhängig voneinander ausrücken könnten – tatsächlich gibt es gerade mal drei.

Und hier kommt nun der Betriebshof der Bogestra ins Spiel. Nach Angaben der SPD zeigt sich die Bogestra offen, das Gelände nicht nur aufzugeben, sondern auch zu verkaufen. So könnte es also eine Option für das THW werden. „Mit dem THW haben wir einen optimalen Nutzer für die freiwerdende Fläche“, sagt SPD-Ratsmitglied Holger Jüngst. Zu verkünden gibt es jedoch noch nichts. „Aktuell können wir keine Aussage zu der Zukunft des Betriebshofs und der weiteren Nutzung treffen“, sagt Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann. In den kommenden Monaten werden man hier Gespräche mit möglichen Interessenten führen.

Essen - Ruhrgebeitsabgeordnete der SPD
SPD-Bundestagsabgeordneter Axel Echeverria setzt sich für einen neuen THW-Standort in Witten ein. © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

Die SPD will nun erst einmal einen Prüfauftrag auf den Weg bringen, um das Gelände als neuen Standort für das THW aufzubereiten. „Es gibt das Geld, es gibt ein wahrscheinlich passendes Gelände, das eine Nachnutzung benötigt, jetzt braucht es Tempo und den Willen, zu handeln“, heißt es von den Sozialdemokraten.

Stadt Witten hat kein Planungsrecht

Das THW würde diese Lösung sicher begrüßen, denn immer wieder gibt es Kritik an dem jetzigen Standort. Schon 2017, also als die Katastrophenschützer von der Liegnitzer zur Goethestraße umgezogen sind, sei dem THW vom Bundesamt für Immobilienaufgaben (Bima) eine andere Lösung zugesagt worden. Getan hat sich bislang aber nichts. So könnten auch die Fahrzeuge im Einsatzfall nicht unabhängig voneinander ausrücken, da die Stellflächen es nicht hergeben. „Unsere Wagen parken hintereinander und versetzt“, klagte der Ortsbeauftragte Holger Hohage bereits in einem früheren Gespräch mit dieser Redaktion und sagt auch heute noch: „Grundsätzlich ist ein Umzug extrem wichtig.“

Ob die Stadt sich auf diese Idee einlässt, bleibt abzuwarten. Klar ist aber, dass auch die Verwaltung sich eine gute Nachfolgelösung für die Bogestra-Fläche wünscht. So zerbricht sich auch Stadtbaurat Stefan Rommelfanger bereits den Kopf. „Mitten in der Stadt entsteht dann eine große Brache“, sagte er Ende vergangenen Jahres. „Wir haben dort kein Planungsrecht. Wir müssen also eventuell in ein Bebauungsverfahren gehen - das sich hinziehen wird.“ Eine schnelle Lösung klingt anders.

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