Witten. Der Bogestra-Standort in Witten wird im Laufe des kommenden Jahres Geschichte sein. Was aber passiert mit den rund 200 Beschäftigten vor Ort?

Der Bogestra-Standort an der Crengeldanzstraße in Witten wird im Laufe des kommenden Jahres Geschichte sein. Für die rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter soll es aber eine Lösung geben.

Wie diese Redaktion erfahren und das Unternehmen bestätigt hat, will sich die Bogestra zukünftig auf zwei Standorte in Bochum und Gelsenkirchen konzentrieren. In einem internen Schreiben, das der Redaktion vorliegt, spricht der Konzern davon, dass der Aufsichtsrat beschlossen hat, circa 100 Millionen Euro in einen Innovationsstandort an der Essener Straße in Bochum zu investieren. Der Standort in Witten spielt dabei offensichtlich keine Rolle mehr.

Schließung des Betriebshofs in Witten war schon länger geplant

„Nach verschiedenen finanziellen Abwägungen haben wir uns in Absprache mit unserem Aufsichtsrat dazu entschieden, den Standort Witten zu schließen, bevor unser neuer Busstandort in Bochum errichtet ist“, sagt Unternehmenssprecherin Imke Franke. Dazu sei ein interner Planungsprozess gestartet worden. Die Schließung des Busbetriebs in Witten sei schon seit einiger Zeit geplant und auch so an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommuniziert worden.

„Über den genauen Ablauf oder die Zeitkette dieses Prozesses lässt sich zurzeit noch nichts Genaueres sagen“, so Franke weiter. Aus internen Bogestra-Kreisen war jedoch zu hören, dass der Standort schon im Laufe des kommenden Jahres geschlossen werden soll. Betroffen sind davon rund 200 Beschäftigte, die in der Werkstatt oder im Fahrdienst tätig sind.

Lesen Sie auch

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter soll es jedoch Lösungen geben, so dass keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden müssen. Es sei klar, dass die Beschäftigten, die derzeit am Standort in Witten arbeiten, zukünftig Aufgaben an anderen Standorten übernehmen werden.

Innovationsstandort in Bochum setzt auf E-Mobilität

Die Bogestra befindet sich nach eigenen Angaben derzeit in einem Transformationsprozess, „um weiterhin ein zukunftsfähiger und nachhaltiger Nahverkehrsanbieter zu sein“.  Teil dieser Transformation sei der schrittweise Umstieg auf alternative Antriebstechniken, wofür es moderne Betriebe und Werkstätten brauche. Deshalb soll an der Essener Straße in Bochum der neue Betriebshof für E-Busse entstehen. Bis zu 250 Fahrzeuge sollen dort abgestellt, gewartet und repariert werden. 

Nachhaltige und ökologische Aspekte sollen bei der Planung berücksichtigt werden, etwa Photovoltaik, Gründächer und das Nutzen von Regenwasser als Brauchwasser. Geheizt werden sollen alle Gebäude möglichst CO₂-frei bzw. CO₂-arm.

Bogestra fährt weiter durch Witten

Auf dem 63.500 m² großen Grundstück, das die Bogestra von der Thelen-Gruppe pachten will, sollen u.a. folgende Gebäude entstehen: zwei Werkstätten - allein die größere soll eine Fläche von 8300 m² haben -, ein Bürogebäude (1000 m²), eine Ausbildungsstätte (3800 m²), ein Lager (1500 m²) sowie Unterstellplätze für die Busse. Vorgesehen ist auch eine Wasserstofftankstelle, die sowohl per Lkw, als auch über eine Transportleitung versorgt werden kann. 

Die Bogestra-Busse werden in Witten allerdings keinesfalls komplett von der Bildfläche verschwinden. „Wir planen derzeit nicht, das Angebot in Witten zu verändern“, sagt Bogestra-Sprecherin Imke Franke.

Mehr Nachrichten aus Witten lesen Sie hier.