Witten. Amerika wählt. Zwei Studenten aus Witten sind seit drei Wochen in den USA als Wahlkampfhelfer vor Ort. Auch auf Donald Trump sind sie getroffen.

  • Vor knapp drei Wochen sind die beiden Studenten der Uni Witten/Herdecke Victor Wolff und Simon Shaw in die USA gereist. Sie sind als Wahlkämpfer für Kamala Harris in Pennsylvqnia im Einsatz.
  • Für sie ist es die „vielleicht wichtigste Wahl in unserer Generation“.
  • Auch einen Auftritt von Donald Trump haben sie schon hautnah miterlebt.

Am 5. November ist es so weit. Dann entscheidet sich, wer neuer Präsident oder Präsidentin der Vereinigten Staaten wird. Zwei Studenten der Uni Witten/Herdecke sind hautnah dabei. Vor knapp drei Wochen sind sie nach Pennsylvania gereist. Und zwar mit einem klaren Ziel: Sie wollen als Wahlhelfer dazu beitragen, dass Kamala Harris die USA zukünftig regiert.

Die beiden Studenten der Politik, Philosophie sowie Wirtschaft und Management haben dabei klare Ziele vor Augen. „Das ist die vielleicht wichtigste Wahl in unserer Generation“, sagt Victor Wolff. Sie selbst seien in Deutschland gar nicht so stark politisch aktiv, die Auswirkungen der Wahl würden aber auch sie direkt betreffen. „Der Klimawandel, die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine, der Schutz der Rechtsstaatlichkeit - all das hängt direkt mit dem Ausgang der Wahl zusammen, und die beiden Kandidaten haben zu vielen dieser Themen auch noch gegensätzliche Ansichten“, so Wolff.

Wittener Studenten setzen auf „absurdes Wahlsystem“

Aber wieso ausgerechnete Pennsylvania? „Das amerikanische „winner takes all“-Wahlsystem in den Bundesstaaten führt letztlich dazu, dass die Stimmen in den bereits entschiedenen Staaten sehr wenig zählen, dafür aber umso mehr in den wenigen umkämpften Swing States“, sagt der Student. Das teilweise „absurde Wahlsystem“ sei jedoch zugleich auch Glück. Je gezielter man die Region auswähle, desto größer sei die Wirkung.

Simon Shaw Uni Witten
Simon Shaw von der Uni Witten/Herdecke macht in den USA derzeit Wahlkampfwerbung für Kamala Harris. © UW/H | UNI Witten /Herdecke

Daher wollen die beiden dafür sorgen, dass Pennsylvania sowie die hart umkämpften Vororte von Philadelphia an Kamala Harris gehen. Bislang haben sie dabei das volle Programm des Wahlkampfes miterlebt – von Postkartenaktionen bis hin zum Haustürwahlkampf. Die unbezahlte Arbeit gebe ihnen die Freiheit, verschiedene Wahlkampfmethoden auszuprobieren und nebenbei einen Blick auf die Strategie der Demokraten zu werfen. „Hier vor Ort sind wir live dabei, wie politische Entscheidungsprozesse wirklich funktionieren und wie anders sie im Vergleich zu Deutschland sind“, sagt Simon Shaw.

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Auch einige Live-Wahlkampfauftritte haben sie mitverfolgt, unter anderem von Donald Trump. „Statt auf die Wähler und Wählerinnen einzugehen, hat er eine epische Version von Ave Maria gespielt und sich selbst auf der Bühne präsentiert“, berichtet Victor Wolff. In ihren Gesprächen mussten die beiden auch schon einige hitzige Debatten mit Wechselwählern aushalten.

Wahlnacht wird in Pennsylvania verbracht

Insgesamt seien die Erfahrungen aber positiv. „An den Universitäten, einem der effektivsten Orte für die Mobilisierung, treffen wir auf Studierende in unserem Alter, die aber von grundsätzlich anderen Themen bewegt werden, als wir es aus Deutschland kennen“, so Wolff. Bei vielen stoße das Ganze erst einmal auf Unverständnis. „Die meisten Leute fragen sich, was Studierende aus dem Ruhrgebiet denn hier machen.“ Gleichzeitig sei das aber ein guter Gesprächseinstieg.

Victor Wolff und Simon Shaw sind noch vier weitere Wochen in den USA. Sie wollen auch noch eine Veranstaltung von Kamala Harris besuchen. Die Wahlnacht werden sie dann gemeinsam mit anderen Helfern in Pennsylvania verbringen. Und wer weiß: Vielleicht können sie dann ihren Anteil am Erfolg ihrer Kandidatin feiern.

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