Witten. Die AfD hat in Witten außerhalb des Wahlkampfes für ihre politische Arbeit geworben. Das kommt nicht bei allen Bürgerinnern und Bürgern gut an.
Schon wieder hat es in Witten Proteste gegen die AfD gegeben. Dass die Partei außerhalb des Wahlkampfes für sich wirbt, sorgt für Verwunderung.
Aber von vorne: Bereits am vergangenen Freitag, 23. August, informierte die Landtagsfraktion der AfD über ihre politische Arbeit. Vor der Stadtgalerie wurde ein Stand aufgebaut, unter anderem war Christian Loose, Mitglied des Landtags, vor Ort. Das scheint nicht allen gefallen zu haben. Kurzerhand formierte sich direkt gegenüber des Stands ein Gegenprotest.
AfD verwundert Protest nicht
Mit Schildern mit der Aufschrift „Nazis ins Weltall schiessen!“ oder „Keine Bühne für die AfD“ brachten die Gegenprotestanten ihre Meinung deutlich zum Ausdruck. Teuta Cilic (33) trat ans Mikrofon. „Bitte geht wählen, seid nicht leise. Lasst nicht zu, dass sich Geschichte wiederholt“, so die Grünen-Politikerin.
Für Verwunderung sorgte, dass die AfD ohne besonderen Anlass – zumindest in NRW und Witten ist derzeit kein Wahlkampf – für ihre politische Arbeit warb. „Die Landtagsfraktion informiert regelmäßig an unterschiedlichen Orten die Bürger über die Arbeit der Fraktion im Landtag“, sagt Kris Schnappertz, Pressesprecher der AfD-Landtagsfraktion.
Bereits zur Europawahl gab es in Witten eine Gegenaktion
Dass es zu der Gegenaktion kam, verwundert ihn nicht. „Der Gegenprotest gehört mittlerweile zur Folklore, solange er friedlich ist und die Standarbeit nicht blockiert wird, stört uns das nicht.“ Neu ist der Protest in Witten tatsächlich nicht. So kamen im Januar bis zu 4000 Menschen vor dem Saalbau zusammen, um ein Zeichen gegen den dort stattfindenden Bürgerdialog der Partei zu setzen. Auch im Rahmen der Europawahl stellten sich einige Wittener gegen die AfD. So protestierte etwa das soziokulturelle Zentrum „Trotz Allem“ im Juni auf der Bahnhofstraße. Rund 30 bis 40 Personen schlossen sich der Aktion damals an.
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Auch Grünen-Mitglied Joachim Drell machte auf Facebook auf den erneuten Protest aufmerksam. „Heute haben sich rechtsradikale Verdachtsfälle - alles Männer - mit einem Desinformationsstand am Berliner Platz getroffen“, schreibt er. „Glücklicherweise“ seien diese nicht alleine geblieben. „Eine spontane Kundgebung von Gegnern der AfD begleitete sie über Stunden.“ Die AfD habe in Witten nicht viel zu melden und das sei auch gut so, so Drell weiter.
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