Witten. Ausgerechnet eine Eissorte namens „Teheran“ war der Verkaufsschlager einer Wittener Eisdiele in dieser zu Ende gehenden Saison. Eine Bilanz.
- Der Sommer in Witten war durchwachsen
- „De Lorenzo“ auf der Bahnhofstraße schon dicht
- Heizstrahler bei „Simonetti“ zahlen sich aus
Montag Schmuddelwetter, Dienstag kühl und sonnig, Mittwoch fast sommerlich warm: Die Wetterkapriolen sind für die Wittener Eisdielen nichts Neues. Selbst der Sommer war voller Überraschungen, meist leider feuchter Natur. Das Saisonende naht, die ersten haben die silbergrauen Behälter mit all den kühlen Köstlichkeiten schon weggepackt. De Lorenzo auf der oberen Bahnhofstraße zum Beispiel, der am Wochenende zum letzten Mal die Hörnchen gefüllt hat. Bei Simonetti (Ruhrstraße) ist am 24. November letzter Tag. Das Dolce Vita (Berliner Platz) macht am 23.11. noch einmal die Becher voll. Die Bilanz beider Eiscafés fällt nicht negativ aus. Ganz zufrieden können sie aber auch nicht sein.
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Simonetti-Chef Ümit Kösker spricht von einer durchwachsenen Saison. „Es war okay, hat aber viel geregnet“. Was, Überraschung, den Eisverkauf nicht unbedingt gefördert hat. „Der Umsatz lag etwas unter dem Vorjahr.“ Gut, dass im Februar zumindest die neue Terrasse mit „Cabriodach“ zum Rein- und Rausfahren eingeweiht wurde. „Sie ist gut angenommen worden“, sagt der 50-Jährige. „Jetzt zahlen sich vor allem die neuen Heizstrahler aus.“
Nun, auf der Zielgeraden, gehen neben Heißgetränken die Torten gut, warmer Apfelstrudel zum Beispiel. Das herzhafte Frühstück ist ebenfalls gefragt. „Es gibt zwischendurch aber immer noch Leute, die auch noch Eis essen“, sagt Ümit. Ab November schenkt er heißen Eierpunsch und Glühwein aus. Und dann, wenn sich die Türen endgültig schließen, „fahren wir alle in Urlaub“.
Das richtige Stichwort für Ettore Bortoluzzi und sein Team, die den wohl besten Platz in der Innenstadt bespielen, die Fläche zwischen Berliner Platz und Stadtgalerie. Ettore fährt nach Hause, in die Dolomiten, der Rest der Crew ins heimische Brasilien. Sie alle haben viele Monate durchgearbeitet. Denn spätestens im Februar beginnt schon die neue Saison.
Nach Corona einmal das ganze Jahr in Witten durchgemacht
Nach Corona, erinnert sich der Italiener, „haben wir sogar schon mal das ganze Jahr durchgemacht. Das war gar nicht schlecht“. Heute sei das schon allein wegen des Personalmangels in der Gastronomie gar nicht möglich. Mit der aktuellen Saison ist Bortoluzzi trotz des vielen Regens zufrieden. Er hatte schon am 25. Januar aufgemacht. Höchste Zeit für die knapp achtwöchige Weihnachtspause.
Bei der Eisdiele „I am Love“, die am Berliner Platz zum Teil vegane Sorten verkauft, ist Ende Oktober Schluss. Lea hat sich eine rote Mütze, einen gleichfarbigen Schal und helle Stulpen übergezogen. Wie die Saison war? „Es lief gut, würde ich sagen“, meint die 27-Jährige. Was die Hits des Sommers waren? Der Verkaufsschlager hieß ausgerechnet „Teheran“, eine Geschmacksvariante aus „Safran, Rose und Pistazien“.
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Jetzt, im Herbst, sei das Geschäft natürlich besonders wetterabhängig. „Es muss nicht mal warm sein“, sagt die Grundschulstudentin aus Dortmund, „Hauptsache, die Sonne scheint.“ Dann könnte es in diesen Tagen ja noch mal was werden mit Waldmeister, Walnuss und Vanille.
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