Witten/Dortmund. Bei „Top Dog Germany“ zeigen Thomas Limper und Yadira aus Witten ihr Können. Wie bringt man einem Hund solche Tricks bei? Ein Selbstversuch.
- Am Freitag (6.9.) startet auf RTL die neue Staffel „Top Dog Germany“
- Mit dabei ist in diesem Jahr auch der Wittener Thomas Limper und seine Hündin Yadira
- Wir haben ihn auf seinem Trainingsplatz besucht und den Selbsttest gemacht: Wie bringt man einem Hund solche Tricks bei?
Ins Bällebad springen, über wackelige Hindernisse hüpfen oder durch einen gläsernen Tunnel laufen: Bei der RTL-Show „Top Dog Germany“ müssen die vierbeinigen Protagonisten samt Frauchen oder Herrchen so manche Herausforderung meistern. In diesem Jahr sind der Wittener Thomas Limper und seine Schäferhündin Yadira mit dabei. Doch wie trainiert man einen Hund darauf, solche Kunststücke zu vollbringen? Ein Besuch in Limpers Hundeschule - mitsamt meiner eher sturköpfigen kleinen Mischlingshündin.
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Sitz, Platz und Pfötchen sitzen schon bei Holly. Fuß laufen ist nicht so ganz ihr Ding. Dafür kann sie sich auf Kommando über den Boden rollen. Die Erziehung meiner vierjährigen Hündin ist also alles in allem ausbaufähig. Kann man auch sie dazu bringen, durch Reifen zu springen oder eine Steilwand hinauf und hinunter zu laufen?
Die ersten Versuche misslingen
Die ersten Versuche an der sogenannten A-Wand misslingen. Das sind im Grunde zwei schräg aneinander gestellte Platten, auf der einen Seite geht es hoch, auf der anderen wieder runter. Mit gutem Zureden und indem ich auf eine recht weit oben gelegene Stelle zeige, versuche ich Holly dazu zu animieren, die Wand zu besteigen. Doch nach der Hälfte ist immer wieder Schluss und sie springt seitlich ab.
Dann übernimmt der Profi. Und setzt direkt aufs Leckerli. Das legt er recht weit unten auf einer der kleinen Trittleisten ab, die an der Wand befestigt sind. Sobald mein Hund bei ihm angekommen ist, folgen immer ein Stück weiter oben weitere Leckereien, bis Holly schließlich oben ankommt - und gekonnt auf der anderen Seite wieder hinunterrennt. Eigentlich gar nicht so schwer. Nach ein paar Wiederholungen hat sie kapiert, worum es geht und rast auf Kommando blitzschnell hin und her.
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Training mit Leckerli und Stimme
Dass mein Hund so auf Futter abfährt, ist - wie erwartet - ein Trainingsvorteil. „Man muss ganz langsam vorgehen, ohne Druck, dafür mit viel Leckerli“, sagt Limper. „Man kann keinen Hund dazu zwingen, etwas zu machen, dass er nicht will. Das muss mit Freude passieren.“ Bei manchen Vierbeinern sei es etwa schon ein Erfolg, wenn sie nur eine einzige Pfote in einen Tunnel setzen würden. Dann muss direkt für diesen - in menschlichen Augen vielleicht eher - kleinen Fortschritt belohnt werden. Positiv bestätigen nennt man das.
Und so läuft im Grunde die gesamte Hundeerziehung: Belohnen, wenn der Hund etwas richtig macht. Unerwünschtes Verhalten dagegen ignorieren bzw. das Tier mit Nichtbeachtung strafen. Der Ton darf aber auch mal strenger werden, etwa bei „Nein“ oder „Aus“. „Ich arbeite sehr viel mit der Stimme“, sagt der 57-Jährige. „Die Hunde nehmen darüber unheimlich viel auf.“ Schäferhündin Yadira etwa trainiert er ohne Leckerli, dafür über seine Stimme und mit einem Ball, den sie als Belohnung erhält.
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Ohne Bindung kein Trainingserfolg
So solle das Tier auch an der Art und Weise wie man spricht merken, ob man gerade zufrieden ist oder nicht. Will man den Hund zu etwas animieren oder hat er etwas richtig gemacht, „dann muss die Freude auch spür- und hörbar sein“. Ein beiläufig gesprochenes Lob komme beim Hund nicht an. Dafür darf die Stimme auch gerne etwas höher werden - und noch höher. „Aber gerade Männer sind sich da manchmal zu fein für“, sagt Limpert, der hauptberuflich als Feuerwehrmann in Dortmund im Einsatz ist.
Trainings-Tipps vom „Top Dog Germany“-Herrchen
Extrem wichtig sei auch die Bindung zwischen Halter und Hund. Er selbst arbeitet jeden Tag mit der sechsjährigen Yadira, ist im Hundesport aktiv. „Wenn ich einmal in der Woche zum Klavierunterricht gehe, dann werde ich sicher kein Mozart. Man muss üben, üben, üben. Und das gilt auch für Hunde.“ Und wenn die Bindung stimme, dann könne fast jeder Hund fernsehreife Tricks lernen, ist sich Limper sicher.
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Holly hat sich übrigens noch tapfer geschlagen. Einmal im Trainingsmodus - und wissend, dass Leckerli warten - ist sie munter über Balken balanciert, durch Tunnel gerannt und durch einen Reifen gesprungen. Auch ein neues Kommando haben wir gelernt: „Touch“. Das kennt auch Yadira und setzt es in der Fernsehshow „Top Dog“ ein. Wozu, das wird nicht verraten.
Wie sich Thomas Limper und Yadira bei der TV-Show geschlagen haben, kann man ab 6. September auf RTL sehen. Dann läuft „Top Dog Germany“ immer freitags um 20.15 Uhr.
Kontakt zu Thomas Limper: www.tomshundeschule.de
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