Witten. Der 9. Juli, ein Dienstag, war der bisher wärmste Tag des Jahres in Witten. Der Samstag (20.7.) könnte ihn noch mal toppen. Alles zum Wetter.

  • Für Samstag sind in Witten 31 Grad angesagt
  • Das wäre Traumwetter für die 17. Wittener Tafelmusik
  • Am Sonntag soll Regen für Abkühlung sorgen

Der Dienstag (9.7.) war der heißeste Tag des Jahres in Witten. Während das Freibad sich auf einen Ansturm vorbereitete, warnte die DLRG vor dem Schwimmen in der Ruhr. Am Samstag (20.7.) könnte der Hitze-Rekord schon wieder gebrochen werden. Laut Prognosen sind 30 Grad Celsius und mehr möglich. Am Sonntag soll es dann wieder etwas abkühlen und auch mal regnen. Aber erst mal schwitzen wir: Wer im Kampf gegen die Hitze noch Inspiration sucht, findet sie vielleicht im WAZ-Artikel zum bisher heißesten Tag des Jahres.

Dieser Text ist ursprünglich am 9. Juli 2024 erschienen, dem bisher wärmsten Tag des Jahres:

Schon morgens um halb neun sind viele Schattenplätze bei „Mr Baker“ am Berliner Platz belegt. Normalerweise ist es umgekehrt. Dann suchen die Gäste beim Billigbäcker die Tische aus, die schon in der Sonne stehen. Am Dienstag (9. Juli), dem bisher heißesten Tag des Jahres, ist alles anders.

Das Thermometer in der Innenstadt zeigt um 8.30 Uhr schon 24 Grad im Schatten. Zwei Stunden später, um halb elf, sind es bereits 26. Mittags steigen die Temperaturen auf 30 Grad, im weiteren Tagesverlauf auf bis zu 31 oder hier und da sogar darüber.

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Auch die Tauben lieben die Fontänen in Witten, gerade wenn es heiß ist.
Auch die Tauben lieben die Fontänen in Witten, gerade wenn es heiß ist. © Jürgen Augstein | Jürgen Augstein

Die Menschen, die frei haben, genießen das warme Wetter - mit einem Frühstück draußen im Café, Kinder und Jugendliche packen nach dem Ausschlafen gleich die Schwimmsachen ein. Das Freibad erwartet den ersten großen Ansturm in dieser bisher eher regenreichen Saison. „Endlich mal 30 Grad“, frohlockt Stadtwerke-Sprecher Mathias Kukla, „und das gleich zu Ferienanfang.“ Im Laufen des Tages sollen es mehr als 2000 Gäste werden. Da geht noch was, gilt aber schon als sehr gut.

Wittener Freibad erwartet den ersten großen Ansturm in diesem Jahr

Aylin und Marie (beide 28) gehören zu den ersten Gästen draußen im Café Extrablatt. Marie sitzt bereits komplett unter dem Sonnenschirm im Schatten, Aylin noch etwas in der Sonne. „Einfach perfekt“, kommentiert sie diesen herrlichen Tag. „Ich würde am liebsten ins Freibad gehen.“ Anders als Marie hat sie heute aber nicht frei. Immerhin: Für einen schönen Kaffee morgens um halb neun in der City reicht es noch.

Aylin und Marie genießen diesen „perfekten Tag“ morgens im Cafe Extrablatt in Witten.
Aylin und Marie genießen diesen „perfekten Tag“ morgens im Cafe Extrablatt in Witten. © Jürgen Augstein | Jürgen Augstein

Supermärkte und Getränkehandel haben die Lager voll. Mineralwasser ist einer der Renner. In den Biergärten sind zumindest tagsüber ebenfalls kühle, nicht alkoholische Getränke gefragt. Abends dürfte dann auch der kühle Gerstensaft in Maßen fließen, spätestens zum ersten Halbfinale, Spanien-Frankreich. Perfektes Public-Viewing-Wetter, wenn es nicht doch noch später regnet. Schade, dass die Deutschen schon draußen sind. Um so mehr Zeit für Urlaub!

Die DLRG warnt allerdings vor einem erfrischenden Bad in der Ruhr - auch wenn die Wasserfläche ganz ruhig erscheint. Trotzdem verlockt das Superwetter natürlich zum Baden in dem Gewässer. Zum Glück ist bisher nichts passiert, Stand Dienstagnachmittag. Mal sehen, was der Abend bringt - wenn auch der Alkoholpegel womöglich hier und da steigt.

Die schattigsten Plätze findet man in den Wittener Wäldern

Die schattigsten Plätze in Witten findet man derzeit im Wald (Hohenstein/Herrenholz zum Beispiel) oder in Grünanlagen wie Luther- und Stadtpark. Dort brutzeln die ersten Sonnenanbeter tatsächlich in der prallen Mittagshitze auf der großen Liegewiese. Andere haben es sich im Schatten unter den hohen Bäumen mit einer Decke und einem Buch gemütlich gemacht.

Zum Glück geht meistens immer noch ein leichter Wind. Hier empfehlenswert: der City-Bogen zwischen Berliner Platz und Stadtgalerie. Er wird mittags zur regelrechten Luftschneise - anders als der Platz direkt vor dem Einkaufscenter, wo kaum ein Lüftchen weht. Drinnen in der Stadtgalerie ist es wie in den meisten Geschäften angenehm. Dort läuft die Klimaanlage. Richtig schön kühl ist es dann, wenn auch frische Lebensmittel angeboten werden. Sonst wäre die Ware schnell hin.

Günter musste zum Arzt: Deshalb musste er sein schattigens Plätzchen zuhause verlassen und mittags die Innenstadt aufsuchen.
Günter musste zum Arzt: Deshalb musste er sein schattigens Plätzchen zuhause verlassen und mittags die Innenstadt aufsuchen. © Jürgen Augstein | Jürgen Augstein

Und wie vertragen die Wittenerinnen und Wittener die Hitze? Günter, „über 80“, ist es nach eigenen Worten ein bisschen zu warm. Trotzdem ist er mittags in der Stadt unterwegs. „Ich musste zum Arzt, was soll man machen.“ Aber wenn das erledigt ist, geht‘s ganz schnell wieder nach Hause und „ab in den Schatten“. Keller und Treppenhäuser sind dort oft die kühlsten Räume.

Niko (23) und seine Partnerin werfen daheim den Ventilator an, gönnen sich mittags aber eine kleine Verschnaufpause in der Eisdiele. „Eis muss sein“, sagen sie - und da kommen die beiden großen Schalen auch schon. Für ihn gibt‘s ein Spaghetti-Eis, sie hat sich für den Exotikbecher mit frischen Früchten wie Ananas und Melone entschieden.

Nicht so deftig essen

Womit wir bei den Tipps sind, was man bei dieser Hitze essen und trinken sollte. Muss es wirklich Schnitzel in Champignon-Rahmsauce mit Bratkartoffeln sein, wie es ein Lokal in der City anbietet? Vielleicht dann doch lieber den Salat mit Hähnchenbrust oder Ziegenkäse. Lieber leicht und weniger deftig essen. Und, klaro, viel trinken!

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„Drei Liter sollten es ja sein“, sagt Marcel (46), den wir gerade an der Nebenstelle des Grünflächenamts im Stadtpark treffen. Gleich, um halb drei, ist zum Glück Feierabend. Denn auch bei 30 Grad wollen die Wiesen gemäht werden. „Mir macht die Hitze nichts aus. Aber es kommt immer auf den Typen an“, sagt der 46-Jährige. Was er gleich nach Feierabend macht?

„Laufen, einmal um den See“, sagt der Hobbysportler. Oh Gott. Bitte nicht nachmachen.... Die Kollegen spritzen gerade die Maschinen ab, ein junger Vater schiebt derweil den Kinderwagen den Berg im Park hoch. Am liebsten würde man sich jetzt einmal unter den Schlauch stellen.

Temperaturen steigen nur kurz

Am Samstag (20. Juli) sollen die Temperaturen sogar noch höher klettern. Der Wetterdienst Wetter.com rechnet mit einem Anstieg auf bis zu 31 Grad Celsius und mehr. Doch die Hitze soll nur von kurzer Dauer sein. Am Sonntag soll es zwar nochmal 28 Grad warm werden, doch für Nachmittag und Abend ist Regen angesagt. Tags darauf soll es ebenfalls regnen und am Dienstag wird es mit 22 Grad schon wieder frisch. Man sollte die Sonne also genießen, solange sie da ist.

Camper Günni badet mit Hund Theo in der Ruhr, direkt bei Steger in Witten-Bommern.
Camper Günni badet mit Hund Theo in der Ruhr, direkt bei Steger in Witten-Bommern. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer