Witten. In Witten-Buchholz soll ein neues Wohngebiet entstehen. Auch in der kath. Kirche wird es dann Wohnungen geben. Nun wurden die Pläne vorgestellt.

Schon im Juni 2025 soll die „Neue Nachbarschaft St. Antonius Witten“ fertiggestellt sein und bezogen werden. So der Plan der Architekten bmh aus Bochum. Am Samstag (10. Juni) haben sie jetzt ihr Konzept für die Nachnutzung von Kirche und Grundstück nun der Gemeinde vorgestellt. Das Wichtigste darin: Das Miteinander soll weiterhin eine große Rolle spielen und Kirche sowie Glockenturm werden größtenteils erhalten bleiben. Bei der Gemeinde kamen die Pläne gut an.

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25 Gemeindemitglieder waren gekommen, um von den Architekten, die zugleich auch Investoren sein werden, zu hören, was aus dem Grundstück werden soll. Sie erfuhren: Auf dem rund 5500 Quadratmeter großen Areal ist eine Bebauung mit 14 Wohneinheiten von jeweils 108 bis 130 Quadratmetern und kinderfreundlichen Grundrissen geplant, berichten Magnus Mutlu und seine Frau Sabine Buchen-Mutlu. Bei den Wohneinheiten handelt es sich um acht Doppelhaushälften und drei Reihenhäuser – jeweils doppelgeschossig, mit Satteldach und ohne Keller. Die drei übrigen Wohneinheiten sollen in der Kirche entstehen.

Chorraum der Wittener Kirche soll zum Nachbarschaftstreffpunkt werden

Für die Kirche sehen die Pläne eine Teilung vor: Der Chorraum wird vom Kirchenschiff abgespalten und soll zum Mittelpunkt der ganzen Anlage und zu einem Treffpunkt der gesamten Nachbarschaft entwickelt werden. Im Kirchenschiff sind gleichzeitig drei Maisonette-Wohnungen geplant. „Die Eingriffe in das Erscheinungsbild der Kirche werden dabei so gering wie möglich gehalten“, erläutert Sabine Buchen-Mutlu. Die Fassade werde erhalten, der Kirchturm soll als Landmarke gänzlich stehenbleiben. Das Pfarrhaus und ein weiteres Gebäude werden hingegen abgerissen. Die Substanz sei so marode, dass sich eine Sanierung nicht lohne, so Mutlu.

Die Architekten Sabine Buchen-Mutlu, Heike Lindner und Magnus Mutlu (von links) haben die Pläne für ihr Bauvorhaben in Witten-Buchholz vorgestellt.
Die Architekten Sabine Buchen-Mutlu, Heike Lindner und Magnus Mutlu (von links) haben die Pläne für ihr Bauvorhaben in Witten-Buchholz vorgestellt. © FFS | Jürgen Theobaldi

Die Außenbereiche des dreieckigen Grundstücks zwischen Ahornweg und Friedhof sind als Gemeinschaftseigentum geplant, u. a. mit Spielplätzen, Gemüsegärten und ggf. einer Tankstelle für E-Autos sowie einer Fahrrad-Werkstatt. Das gesamte Areal soll zudem energetisch autark sein. Geplant sind Tiefenbohrungen, um die Energieversorgung über Geothermie zu gewährleisten. Zudem sollen die Dächer mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden.

Häuser werden aus Holz bestehen und in Fertigbauweise errichtet werden

„Wir wollten ein Bebauungskonzept entwickeln, das für die Nachbarschaft verträglich ist“, erklärt Sabine Buchen-Mutlu. Daher setze man auf maßvolle Wohneinheiten, die „sowas wie Ferienhaus-Charakter bieten“. Die Häuser werden aus Holz bestehen und in Fertigbauweise auf Stützen errichtet werden. Ob die Häuser verkauft oder vermietet werden, steht noch nicht fest. Die Miete würde etwa zwölf bis 14 Euro pro Quadratmeter betragen.

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Pfarrer Holger Schmitz ist sehr zufrieden: „Wir wollten hier keine 08/15-Bebauung, sondern ein nachbarschaftliches und ökologisch-nachhaltiges Konzept.“ Das sei gelungen. Er spüre zwar eine Grundernüchterung, die Kirche schließen zu müssen, es handele sich dabei jedoch um „die Einsicht ins Notwendige“, gibt sich Pfarrer Schmitz pragmatisch.

Pfadfinder sind sehr zufrieden mit den Plänen

Auch die Pfadfinder sind zufrieden. Sie können weiterhin die Räume im Untergeschoss der Kirche und auch den Außenbereich nutzen. Stammesvorstand Robin Gembus sieht zwar Aufgaben auf die Pfadfinder zukommen, aber keine unlösbaren Probleme. Überhaupt blickt Robin Gembus optimistisch in die Zukunft: „Wir freuen uns auf die Kinder, die dort wohnen werden und auf ein Miteinander auf der Gemeinschaftswiese.“

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Diskussionsstoff bot hingegen die Frage nach den Parkplätzen. Isabella Alles, Anwohnerin des Ahornwegs, gefällt das Konzept, sie befürchtet aber, dass der Parkdruck in ihrer Straße noch mal steigt. Magnus Mutlu wies darauf hin, dass zu jeder Wohneinheit ein Parkplatz eingeplant sei. Zudem werde der Parkplatz vor der Kirche erhalten bleiben.

Wer sich für eins der Häuser interessiert, kann sich bereits jetzt registrieren lassen, zum Beispiel per E-Mail an sabine.buchen@bmh-architekten.com