Witten. Lange saß Roland Löpke für die Piraten im Wittener Stadtrat. Doch es gab Streit. Künftig wird er sich beim Bürgerforum politisch engagieren.

Roland Löpke kehrt in die Wittener Kommunalpolitik zurück. Statt bei den Piraten wird sich der 65-Jährige künftig im Bürgerforum engagieren. Sechs Jahre lang saß Löpke für die Piraten im Stadtrat. Kurz vor der Kommunalwahl im September letzten Jahres kam es dann zum Zerwürfnis zwischen ihm und Parteikollege Stefan Borggraefe.

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Am Ende verzichtete der damalige Fraktionsvorsitzende Löpke auf eine Kandidatur für den Stadtrat und kündigte seinen vorübergehenden Rückzug aus der Politik an. Mitglied bei den Piraten ist er aber weiterhin – und wird es auch trotz seiner Mitarbeit beim Bürgerforum bleiben. Denn die Wählergemeinschaft kann auch Mitglieder anderer Parteien aufnehmen.

Löpke hat noch nicht alle seine politischen Ziele erreicht

„Ich habe noch nicht alle meine Ziele erreicht“, begründet Löpke seinen Neustart beim Bürgerforum. Er wolle Politik verändern, alte Strukturen aufbrechen. Dazu gehört für ihn auch ein Wandel in der Art und Weise, wie Politik gemacht wird. Oft würden eher die Hindernisse gesehen, als eine Änderung einfach anzupacken. Zu oft gehe es auch nur darum, den eigenen Posten zu erhalten.

„Tun ist besser als planen“, lautet daher seine Devise. In Witten werde häufig etwas beschlossen, aber dann nie wirklich umgesetzt. Etwa das Radverkehrskonzept. Oder die Bebauung der ehemaligen Thyssen-Deponie.

Weg vom Kirchturmdenken im Ruhrgebiet

„Wir müssen auch wegkommen von diesem Kirchturmdenken in der Politik – auf das gesamte Ruhrgebiet bezogen“, sagt Löpke. „Da werden in unserer Stadt auf Teufel komm raus Grünflächen zubetoniert“, kritisiert der Politiker – während es in anderen Städten Brachen gebe. Die Themen Wirtschaft, Umweltschutz sowie Bauen und Wohnen will Löpke bei seiner Arbeit im Bürgerforum daher in den Mittelpunkt stellen. In der Wählergemeinschaft fühle er sich „sehr gut aufgehoben“. Sowohl politisch als auch menschlich.

„Wir sind sehr froh, dass jemand, der in der Politik so erfahren und engagiert ist, bei uns seine politische Heimat findet“, sagt Martin Strautz, ehemaliger Bürgermeisterkandidat des Bürgerforums. Zunächst wird Roland Löpke sich eher im Hintergrund einbringen, etwa bei der Ideenentwicklung und dem Schreiben von Anträgen mitarbeiten. Doch er kann sich auch vorstellen, eines Tages wieder als Sachkundiger Bürger in einem Ausschuss zu sitzen, sollte in der aktuellen Legislaturperiode ein Sitz frei werden. „Und wenn der liebe Gott mich gesund lässt und die Leute mich wollen, dann will ich in Zukunft auch wieder im Rat sitzen.“